Weihnachten ist das Fest der Liebe. Doch gerade in der besinnlichen Zeit kommt es häufiger zu Herzrhythmusstörungen und Herzinfarkten, auch bei jüngeren und vermeintlich gesünderen Menschen. Gute Gründe also, besonders in der Weihnachtszeit auf sich und seine Liebsten zu achten.
Wer kennt ihn nicht, den Weihnachtsstress? Schnell noch einige Last-Minute-Geschenke besorgen, anschließend üppige Mahlzeiten verzehren, meist begleitet von Alkohol. Hinzu kommt noch der zusätzliche familiäre Stress, wenn es während der Feiertage zu Auseinandersetzungen kommt. Diese typisch weihnachtlichen Konstellationen können schwere körperliche Folgen mit sich bringen. Mehrere Studien konnten in den vergangenen Jahren belegen, dass es an den Weihnachtsfeiertagen häufiger zu Herzinfarkten kommt als etwa an anderen (Feier-)Tagen im Jahr. Das Fest der Liebe geht nicht nur ans Herz, sondern belastet es auch.
Bei einem Herzinfarkt zählt jede Minute
„Üppige Essen und Alkohol erhöhen zusätzlich den Blutdruck und auch den Cholesterinspiegel. Gerade der zusätzliche Alkohol erhöht die Belastung des Herzmuskels und kann eine Herzrhythmusstörung verursachen, die im schlimmsten Fall sogar zum plötzlichen Herztod führen kann“, sagt Dr. Ursula Marschall, Leitende Medizinerin bei der Barmer. Obwohl Menschen über 75 Jahren am häufigsten betroffen sind, ist das Herzinfarktrisiko auch bei jüngeren und vermeintlich gesündere Menschen an Weihnachten ebenfalls erhöht. „Insbesondere die Kombination von Stress und zucker- und fettreichem Essen mit Alkohol erhöht die Belastung für das Herz immens“, so Marschall. Bereits moderater Alkoholkonsum geht mit einem erhöhten Risiko für Herzrhythmusstörungen einher, die bei einem vorbelasteten Herzen fatal enden können.
Daher ist im Falle einer Herzrhythmusstörung entscheidend, schnell zu handeln. Oft zögern Betroffene wegen der Feiertage, den Notruf 112 zu wählen. Abwarten kann jedoch schwere Folgen mit sich bringen, denn auch bei einer schweren Rhythmusstörung kommt es ebenso wie bei einem Herzinfarkt auf jede Minute an. Auch an Weihnachten sind Rettungsdienste und Krankenhäuser rund um die Uhr besetzt. Bei verdächtigen Symptomen wie etwa starken Schmerzen im Brustkorb oder Engegefühl sollte unbedingt der Notarzt gerufen werden.
Gesunder Lebensstil beugt Herzinfarkten vor
Um das Risiko eines Herzinfarktes zu senken, hilft ein gesunder Lebensstil das ganze Jahr über. Dazu zählen eine ausgewogene Ernährung mit wenig Fleisch oder Süßigkeiten, regelmäßige Bewegung und möglichst wenig Stress. Nicht nur in der Weihnachtszeit empfiehlt es sich folglich, die Dinge bewusst langsam angehen zu lassen und zum Beispiel entspannende Waldspaziergänge oder Yoga zu machen und Tee zu trinken. Darüber hinaus wird Personen ab 60 Jahren dazu geraten, ihren Blutdruck regelmäßig zu messen. Wiederkehrende Check-Ups bei der Hausärztin oder dem Hausarzt sind außerdem sinnvoll, da hierbei auch der Blutzucker im Auge behalten und ein drohendes Diabetes-Risiko vermindert wird.