In der kalten Jahreszeit steigt die Zahl der Erkältungen wieder deutlich an. Auch wenn ein grippaler Infekt meist harmlos ist, sind die typischen Symptome sehr lästig. Man fühlt sich schlapp, und neben Schnupfen und manchmal auch Fieber beeinträchtigen Halsschmerzen, häufig begleitet von Schluckbeschwerden, Kratzen im Hals und Heiserkeit, oft stark das Wohlbefinden. Verantwortlich für diesen Infekt der oberen Atemwege ist meist eine Tröpfcheninfektion mit Rhinoviren, seltener mit Bakterien.
Zwei bis drei Mal jährlich haben Erwachsene im Rahmen einer Erkältung Halsschmerzen. Bei Kleinkindern ist die Häufigkeit sehr viel höher, sie erkranken etwa sechs bis acht Mal pro Jahr an einer Erkältung, Neunjährige durchschnittlich drei bis vier Mal jährlich. „Nach ein bis zwei Tagen sollten Halsschmerzen sich deutlich bessern, etwa nach einer Woche sind sie in der Regel verschwunden. Betroffene sollten einen Arzt aufsuchen, wenn in den ersten drei Tagen keine Besserung der Erkältungssymptome eintritt. Das gilt auch, wenn außerdem noch Fieber oder Gliederschmerzen hinzukommen“, rät Heidi Günther, Apothekerin bei der Barmer
Behandlungsmöglichkeiten
Eine Behandlung von Halsschmerzen kann nur die Symptome lindern. Aus diesem Grund greifen die meisten Betroffenen zu frei verkäuflichen Präparaten aus der Apotheke. „Lutschtabletten, Gurgellösungen oder Sprays gegen Halsschmerzen wirken meist desinfizierend und entzündungshemmend, und betäuben manchmal auch lokal. Vor allem bei starken Halsschmerzen und Schluckbeschwerden können sie kurzzeitig helfen, allerdings verkürzt ihr Einsatz nicht die Krankheitsdauer“, so die Expertin. Bei den zur Auswahl stehenden Medikamenten zeigen vor allem Lutschtabletten Vorteile. Zum einen gelangen die enthaltenen Wirkstoffe auch in den hinteren Rachenbereich. Zum anderen können sie überall und zu jeder Zeit unkompliziert eingenommen werden, also auch unterwegs. Für zu Hause hat Günther ebenfalls Tipps. „Als Hausmittel bei Halsschmerzen hat sich bewährt, mit lauwarmem Salzwasser zu gurgeln, und den Hals mit einem Tuch warm zu halten. Außerdem sollte man sich schonen und mindestens zwei Liter am Tag trinken, um die Erkältungsviren auszuschwemmen. Gut geeignet sind Malven-, Kamillen- oder Salbeitee und Wasser.“
Am besten vorbeugen
Erkältungsviren, und damit auch Halsschmerzen, kann man nicht gänzlich aus dem Wege gehen. Da die Erreger durch Tröpfcheninfektion übertragen werden, kann man das Ansteckungsrisiko jedoch durch einfache Hygiene-Maßnahmen deutlich reduzieren. „Die krankmachenden Viren lagern sich überall ab. Besonders über den Kontakt mit Türklinken, Tassen und Computertastaturen gelangen sie an die Hände und von dort an Mund und in die Nase. Wer vorbeugen möchte, sollte daher während der Erkältungssaison häufig die Hände mit normaler Seife waschen und den Griff ins Gesicht möglichst vermeiden“, so Günther. Eine gute Möglichkeit ist auch der Einsatz von Nasenspülungen mit 0,9-prozentiger Kochsalzlösung. Das Spülen reinigt die Nasenhöhlen von Krankheitserregern und befeuchtet sie zusätzlich. Wichtig ist der richtige Salzgehalt, denn zu viel oder zu wenig Salz reizt die Schleimhaut. Wer die Lösung nicht selber ansetzen möchte, kann auch auf fertige Mischungen zurückgreifen. Aber auch das richtige Raumklima hat Einfluss auf die Infektanfälligkeit. „Heizung oder Klimaanlagen trocknen die Atemluft stark aus. Das macht wiederum die Schleimhäute anfällig für Erkältungserreger. Behälter mit Wasser auf den Heizkörpern oder Raumluftbefeuchter schaffen hier Abhilfe”, sagt Günther.