Andrea Jakob-Pannier, Psychologin bei der Barmer:
Frühlingsgefühle bilden wir uns nicht nur ein, es gibt sie wirklich. Die länger werdenden Tage und die wärmeren Temperaturen lösen nicht nur ein gewisses Aufbruchgefühl aus, sondern machen die Umstellung von Winter auf Frühling zu einem Erlebnis für alle Sinne, besonders für den Geruchssinn. Feine Riechzellen in der Nase sorgen dafür, dass wir schon sehr früh im Jahr die Vorboten des Frühlings wie frisches Gras wahrnehmen können. Über die Augen registrieren wir die länger werdenden Tage sowie das zunehmende Licht und über die Haut fühlen wir die steigenden Temperaturen. Diese äußeren Einflüsse krempeln unseren gesamten Hormonhaushalt um. Unter anderem werden höhere Konzentrationen vom sogenannten Glückshormon Serotonin, aber auch von Dopamin und Noradrenalin an das Blut abgegeben und im ganzen Körper verteilt. Gleichzeitig produziert der Organismus weniger Melatonin, das den Schlafrhythmus regelt. Dadurch fühlen wir uns aktiver und wacher und strahlen das auch nach außen aus. Die Freude über mehr bunte Farben in der Natur und die Möglichkeit, körperliche Aktivitäten an die frische Luft zu verlegen, zaubert uns dann häufig ein Lächeln ins Gesicht. Und damit ist die Bahn frei für die Frühlingsgefühle!