Nicht nur wer viel am Bildschirm arbeitet, dürfte schon einmal an trockenen Augen gelitten haben. Auch ältere Menschen und Kontaktlinsenträger sind häufig betroffen. Warum Augen Feuchtigkeit verlieren und was sich dagegen tun lässt.
Darum werden Augen trocken
Grundsätzlich werden zwei Ursachen für das Austrocknen unterschieden. Entweder, das Auge wird nicht ausreichend mit Tränenflüssigkeit versorgt, oder der Tränenfilm verdunstet schneller, als er gebildet werden kann. Im Ergebnis drohen in beiden Fällen Symptome wie Augenrötung, Fremdkörpergefühl, Kratzen, Brennen, Schleimabsonderung, Lichtempfindlichkeit, müde Augen und geschwollene Lider. „Ab und zu ist Trockenheit der Augen allerdings normal. Es wird nicht immer gleich viel Tränenflüssigkeit hergestellt. Mit zunehmendem Alter geht die Produktion zum Beispiel zurück“, sagt Dr. Ursula Marschall, Leitende Medizinerin bei der Barmer.
Was dem Tränenfilm schadet
Dennoch beeinträchtigen viele äußere Einflüsse die Augenfeuchte. Rauchen ist einer davon. Medikamente wie Psychopharmaka, Schlafmittel, Beta-Blocker und Hormone können ebenso trockene Augen verursachen wie Diabetes mellitus, Neurodermitis, Rosazea und Rheuma. Auch Augen-OPs ziehen mitunter ein Austrocknen nach sich. Zudem leiden die Augen durch Umweltbelastungen wie Feinstaub. In Innenräumen sorgt die trockene Luft von Heizungen und Klimaanlagen für eine verstärkte Verdunstung des Tränenfilms. Dabei müssen die Augen regelmäßig per Lidschlag benetzt werden, um den frischen Tränenfilm gleichmäßig auf der Hornhaut zu verteilen.
So beugen Sie trockenen Augen vor
Damit es gar nicht erst zu trockenen Augen kommt, sollten daher jene Faktoren minimiert werden, die sich beeinflussen lassen. „Ist zum Beispiel zuhause oder im Büro eine Klimaanlage in Betrieb, sollte diese den Raum mit genug Luftfeuchtigkeit versorgen. Gerade beheizte Räume sind regelmäßig zu lüften, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Ventilatoren, Gebläse und Zugluft sollten nie direkt auf die Augen gerichtet sein“, so Marschall.
Schnelle Hilfe für Kontaktlinsenträger
Bei Kontaktlinsen ist es besonders wichtig, dass sie von ausreichend Tränenfilm umgeben sind. Nur so kann die Hornhaut mit genügend Sauerstoff sowie Nährstoffen versorgt werden. Röten sich die Augen oder saugen sich die Kontaktlinsen fest, ist das ein Warnsignal einer Unterversorgung. Etwa die Hälfte aller Kontaktlinsenträger entwickelt langfristig trockene Augen. Im akuten Fall verschaffen Augentropfen schnelle Linderung. „Die sogenannten künstlichen Tränen aus Wasser, Fetten und Stabilisatoren befeuchten die Augenoberfläche und verbessern die Qualität des Tränenfilms. Selbst wenn keine Reizungserscheinungen gegeben sind, ist es deshalb ratsam, die Augen regelmäßig mit Tränenersatzprodukten ohne Konservierungsstoffe zu befeuchten“, sagt Marschall. Bei der Auswahl des passenden Präparats unterstützt der Augenarzt.