Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Wird er früh entdeckt, sind die Heilungschancen erfreulicherweise oft gut. Eine regelmäßige Selbstuntersuchung kann auf Veränderungen der Brust aufmerksam machen.
Ob zufällig beim Duschen oder Eincremen – ein Großteil der Fälle von Brustkrebs wird von Frauen selbst entdeckt. Gleichwohl ist nicht nachgewiesen, dass die Selbstuntersuchung der Brust wirklich dazu beiträgt, die Brustkrebssterblichkeit zu verringern. Dennoch ist das Abtasten ihrer Brust für Frauen sinnvoll, denn es stärkt das Gespür für den eigenen Körper und sensibilisiert die Wahrnehmung von Veränderungen. „Jede Frau sollte ihre Brust einmal im Monat selbst untersuchen. Als Zeitpunkt ist hierfür eine Woche nach Beginn der Regelblutung ideal, denn dann ist das Brustgewebe recht weich und mögliche Knoten lassen sich besser ertasten“, rät Dr. Ursula Marschall, Leitende Medizinerin bei der Barmer. Doch auch nach den Wechseljahren ist die monatliche Selbstuntersuchung weiterhin sinnvoll.
Selbstuntersuchung der Brust – Schritt für Schritt
1. Suchen Sie sich einen ruhigen Raum mit einem Spiegel und guten Lichtverhältnissen.
2. Stellen Sie sich mit unbekleidetem Oberkörper vor den Spiegel und betrachten Sie die Brust nach Auffälligkeiten. Variieren Sie dabei auch die Perspektive, indem Sie sich nach vorne beugen oder die Arme in die Seiten stemmen.
3. Tasten Sie mit der flachen Hand die Brust systematisch ab.
5. Tasten Sie vom äußeren oberen Rand spiralförmig zur Mitte. Üben Sie dabei mit den Fingern etwas Druck aus, ähnlich der Bewegung beim Klavierspielen.
6. Vergessen Sie beim Abtasten nicht die Brustwarze, die Sie kurz zusammendrücken und prüfen sollten, ob sich Flüssigkeit absondert. Auch die Bereiche Richtung Schlüsselbein und Achselhöhle gehören zur Selbstuntersuchung.
7. Wiederholen Sie die Selbstuntersuchung im Liegen.
Wann muss ich zur Ärztin oder zum Arzt?
Wer sich zum ersten Mal abtastet, ist vielleicht überrascht, wie knubbelig sich das Brustgewebe anfühlt. „Bei festerem Gewebe oder einem Knoten sollte man nicht in Panik verfallen, denn es muss sich nicht um einen Tumor handeln. Gerade bei jungen Frauen ist das Brustgewebe meist ohnehin fester. Auch sind etwa die Lymphknoten im Falle einer Infektion tastbar“, so Marschall. Falls Frauen im Rahmen der Selbstuntersuchung Auffälligkeiten bemerken, ist die zeitnahe Abklärung durch eine Frauenärztin oder einen Frauenarzt sinnvoll. Mögliche Auffälligkeiten umfassen Knoten, aber auch Veränderungen in Größe, Form oder Hautfarbe.
Früherkennungsuntersuchungen bei Brustkrebs
Die Selbstuntersuchung der Brust sollte keine ärztliche Untersuchung ersetzen. Ab dem Alter von 30 Jahren haben Frauen einen Anspruch auf eine Brustuntersuchung, bei der die Brust von der Ärztin oder dem Arzt abgetastet und betrachtet wird. Darüber hinaus dient das sogenannte Mammographie-Screening der Früherkennung. Dieses übernimmt die Barmer für Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren alle zwei Jahre.