Rote, juckende und verklebte Augen deuten meist auf eine hochansteckende Infektion hin, die sich Bindehautentzündung oder auch Konjunktivitis nennt. Sie kann durch diverse Ursachen ausgelöst werden und benötigt in einigen Fällen eine ärztliche Behandlung. Doch wann sollte eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden?
Eine Infektion oder Reizung der Augen verursacht meist recht unangenehme Beschwerden. Zu einer der häufigsten Erkrankungen gehört die Bindehautentzündung, welche sich durch unkontrollierbaren Augenausfluss, Jucken und rot gereizten, verklebten Augen bemerkbar macht. „Besonders häufig verursachen Bakterien oder Viren eine Bindehautentzündung. Ebenso kann sie jedoch durch Allergien, Medikamente und Umweltreize wie Staub, Zugluft oder grelles Sonnenlicht ausgelöst werden“, erklärt Heidi Günther, Apothekerin bei der Barmer. Die Therapie einer Bindehautentzündung richtet sich maßgeblich nach dem Auslöser der Infektion und der Schwere der Beschwerden. Daher kann es sinnvoll sein, für eine erste Beratung eine Apotheke aufzusuchen und bei anhaltenden Beschwerden eine Augenärztin oder einen Augenarzt zu kontaktieren.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Entsteht eine Bindehautentzündung aufgrund einer bakteriellen Infektion, wird diese mithilfe von Tropfen oder Salben behandelt, die ein Antibiotikum enthalten. Virale Infektionen heilen hingegen häufig von alleine wieder ab. „Eine Bindehautentzündung kann jedoch auch im Zusammenhang mit Herpesviren stehen. Dann kann ein antiviraler Wirkstoff in Form von Augentropfen Abhilfe schaffen. Bei besonders stark juckenden Augen kann zudem die Verwendung von Tränenersatzmitteln Linderung schaffen. Betroffene Personen können diesbezüglich jederzeit eine Beratung in einer Apotheke in Anspruch nehmen“, rät Günther. Handelt es sich jedoch um eine allergische Bindehautentzündung, kann die Einnahme von einem sogenannten Antihistaminikum die Beschwerden lindern. Unabhängig von der Ursache können zudem kalte Kompressen für eine kurze Zeit auf die Augenpartie gelegt werden und so den Juckreiz und das Brennen abschwächen. Allgemein beträgt die Inkubationszeit einer Erkrankung einige Tage, kann jedoch bis zu zwei Wochen anhalten.
Kann man eine Bindehautentzündung vorbeugen?
Einer Bindehautentzündung kann nur bedingt vorgebeugt werden. Um die Ansteckungsgefahr jedoch möglichst gering zu halten, sollten Betroffene darauf achten, beispielsweise Handtücher oder Waschlappen nicht mit dem Rest der im Haushalt lebenden Personen zu teilen. Ebenso sollten kosmetische Produkte wie Wimperntusche entsorgt oder Pinsel gründlich gereinigt und desinfiziert werden. „Wie bei anderen Infektionen sollten die Hände zudem regelmäßig und gründlich mit Seife gewaschen werden. Betroffene Personen reiben sich bedauerlicherweise aufgrund des Juckreizes häufig die Augen und geben so die Erreger etwa über Türklingen an Mitmenschen weiter“, so Günther.