Kranker Mann vor dem Rechner, der seine Kreditkarte hält
Pressemitteilung 2022

Verletzt und verspannt – Die Leiden der Sächsischen Männer

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Dresden, 02. November 2022 – Männer unterscheiden sich im Krankheitsgeschehen stark von Frauen. Darauf weist die BARMER anlässlich des Weltmännertages am 3. November hin. „Männer sind besonders anfällig für Verletzungen und Kreislauferkrankungen und weisen hier bis zu doppelt so viele Fehltage auf wie Frauen“, sagt Dr. Fabian Magerl, Landesgeschäftsführer der BARMER Sachsen. Männer würden meist sehr genau wissen, was gesund für sie ist und was nicht. Dennoch handelten sie oft nicht danach. Viele Herz-Kreislauferkrankungen oder Muskel-Skelett-Beschwerden könnten vermieden werden, wenn es gelänge Männer für mehr Selbstsorge zu sensibilisieren, sie für einen gesünderen Lebensstil und zur regelmäßigen Teilnahme an ärztlichen Früherkennungsuntersuchungen zu motivieren.

Verletzungen durch Fahrlässigkeit bei jungen Männern

Insbesondere bei den jungen männlichen Beschäftigten sorgen Verletzungen für hohe Fehlzeiten. In Sachsen war im vergangenen Jahr in der Altersgruppe der 14- bis 19-Jährigen jeder männliche Beschäftigte im Durchschnitt 3,2 Tage wegen einer Verletzung oder Vergiftung krankgeschrieben. Bei den Frauen waren es 1,3 Tage je Versicherte. Die Berufstätigkeit erklärt diesen Unterschied nur zum Teil. Wären Frauen im gleichen Berufsspektrum tätig wie Männer, so die Berechnungen der BARMER, lägen ihre Fehlzeiten wegen Verletzungen und Vergiftungen immer noch ein Drittel unter denen der Männer. Was mit einer häufigeren Tätigkeit von Männern in handwerklichen Berufen, aber auch einem möglicherweise anderem Risikoempfinden zusammenhängen könne. „Wenn der Volksmund vom jugendlichen Leichtsinn spricht, dann steckt darin ein Fünkchen Wahrheit. Wir führen die hohe Zahl von Verletzungen auf die Fahrlässigkeit junger Männer zurück“, so Dr. Magerl.

Rücken und Kreislauf: Gesundheitskiller bei Männern höheren Alters

In der Altersgruppe der 55- bis 64-Jährigen sind bei Männern Rückenschmerzen die häufigste Ursache für eine Krankschreibung. Sie machten in Sachsen im vergangenen Jahr bis zu 2,6 Fehltage je männlichem Beschäftigten aus. Bei den Frauen in dieser Altersgruppe haben Rückenschmerzen mit bis zu 2,1 Fehltagen zu Buche geschlagen. Waren es in den jungen und mittleren Berufsjahren Verletzungen, die bei den Männern für deutlich mehr Fehltage im Job sorgten als bei Frauen, so seien es gegen Ende des Erwerbslebens die Krankheiten des Kreislaufsystems, bei denen Männer deutlich vorne lägen. Hier handle es sich unter anderem um hohen Blutdruck, Herzrhythmusstörungen, Herzschwäche und um Erkrankung der Herzkranzgefäße. Nach Auswertungen des BARMER Gesundheitsreports treten diese Erkrankungen mit fortschreitendem Lebensalter zwar bei beiden Geschlechtern gehäufter auf. Allerdings führten im Jahr 2021 Kreislauferkrankungen bei sächsischen Männern im höheren Erwerbsalter (ab 50 Jahre) mit durchschnittlich etwa 2,5 Tagen zu doppelt so vielen Fehltagen pro Beschäftigten wie bei Frauen. Deutlich höhere Fehlzeiten seien bei Männern insbesondere bei den Einzeldiagnosen „Chronische ischämische Herzkrankheit“ sowie „Akuter Myokardinfarkt“ verzeichnet worden. „Das Risiko für Kreislauferkrankungen wie zum Beispiel einem Herzinfarkt hängt maßgeblich mit dem Lebensstil in jüngeren Jahren zusammen. Eine ausgewogene Ernährung, viel Bewegung und der Verzicht auf Alkohol und Zigaretten sind für Männer, aber auch für Frauen, gute Voraussetzungen, gesund alt zu werden“, so Dr. Magerl. Laut Statistischem Bundesamt sind Herzkreislauferkrankungen geschlechts- und altersübergreifend die Krankheitsart mit den meisten Todesfällen.

Weitere Informationen
Kampagne Ungleichbehandlung: www.barmer.de/a006985 
Gesundheitsförderung im Betrieb (BGM): www.barmer.de/f000004 
Gesundheitsreport 2022: www.barmer.de/p006263 Allgemeine Auswertungen zum Arbeitsunfähigkeitsgeschehen in Sachsen: www.barmer.de/p018856 

Service für Redaktionen:
Interaktive Grafiken mit aktuellen Ergebnissen zu Arbeitsunfähigkeiten (differenzierbar nach Diagnosegruppen, Jahren, Geschlecht, Alters- und Berufsgruppen sowie Bundesländern) unter: https://www.bifg.de/Y925XN

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