So wichtig es ist, Erkrankungen auf medizinisch höchstem Niveau zu behandeln, besser ist es, wenn man so lange wie möglich gesund bleibt. Hierfür müssen alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Gefragt ist nicht nur der einzelne Mensch, der eine Menge tun kann, um seine Gesundheit zu stärken, sondern vielmehr die Gesellschaft als Ganzes: Politik, Krankenkassen, Kommunen, Arbeitgeber, Ärzteschaft, Schulen, Kitas, die Familie. Welche Bedeutung die Landespolitik in Sachsen-Anhalt der Gesundheitsförderung laut Koalitionsvertrag einräumt, lesen Sie hier.
Mentale Gesundheit im Mittelpunkt
Im Koalitionsvertrag heißt es: „Die Gesundheitserziehung und Gesundheitsförderung werden wir insbesondere in den Kitas und Schulen des Landes sowie in den Familienbegegnungsstätten und in der Familienhilfe stärken und weiterentwickeln. Eine landesweite Präventionskampagne zur psychosozialen Gesundheit soll auf den Weg gebracht werden, die auch an den Schulen im Land aufgegriffen wird.“
Nach Kenntnis der Barmer befindet sich das Gesundheitsministerium in Gesprächen zu einem möglichen landesweiten Gesundheitsprojekt für Kindertagesstätten.
Für die Schulen ist das Bildungsministerium zuständig. Die Ministerin hat sich dem Themenkomplex psychische Gesundheit im Jahr 2023 angenommen. Gemeinsam mit der Barmer und der Unfallkasse Sachsen-Anhalt setzt das Ministerium das Programm MindMatters um.
Eine landesweite Präventionskampagne zur psychosozialen Gesundheit gab es nach Kenntnis der Barmer in Sachsen-Anhalt bisher nicht.
Herzwoche Sachsen-Anhalt verstetigen
Im Koalitionsvertrag heißt es: „Das Land wird seine stetigen Bemühungen zur Verbesserung der allgemeinen Herzgesundheit in enger Zusammenarbeit mit der Deutschen Herzstiftung aufrechterhalten und weiterentwickeln.“
Sachsen-Anhalts Bevölkerung ist stark von Herz-Kreislauf-Erkrankungen betroffen. Es ist unstrittig, dass es großer Anstrengungen bei der Bevölkerungsaufklärung bedarf, um diesen Zustand zu ändern. Daher hat das Gesundheitsministerium bereits im Jahr 2018 eine mehrjährige Informations- und Aufklärungskampagne ins Leben gerufen. Die sogenannte "Herzwoche" fand bis auf eine Pause während der Pandemie-Jahre 2020 und 2021 jährlich in Zusammenarbeit mit der Deutschen Herzstiftung und zahlreichen anderen Akteuren der Gesundheitsbranche Sachsen-Anhalts statt. Auch die Barmer beteiligt sich hier.
Prävention mit Zielsetzung
Im Koalitionsvertrag heißt es: „Die Gesundheitsziele des Landes Sachsen-Anhalt werden wir evaluieren und gegebenenfalls weiterentwickeln.“
Bereits Ende der 90er Jahre verständigten sich die Gesundheitsakteure des Landes Sachsen-Anhalt auf sechs Gesundheitsziele. Im Jahr 2003 wurden fünf Gesundheitsziele neu justiert und 2012 um ein übergreifendes, die mentale Gesundheit, ergänzt. Im selben Jahr wurde die Landesvereinigung für Gesundheit Sachsen-Anhalt e.V. (LVG) vom Gesundheitsministerium mit dem Projektmanagement des Gesundheitszieleprozesses beauftragt. Eine Evaluation wurde nach Kenntnis der Barmer bisher nicht vorgenommen.