Sachsen-Anhalt ist durch ländliche Räume geprägt, die vor unterschiedlichen Herausforderungen stehen. Themen wie Demografie, Sicherung der Daseinsvorsorge oder Strukturwandel sind nur einige Beispiele. Die BARMER Landesvertretung Sachsen-Anhalt rückte daher in seinem jährlichen Symposium die Gesundheitsversorgung jenseits urbaner Zentren in den Fokus und ging der Frage nach, wie die Versorgung hier zukünftig aussehen kann.
Von guten Ideen lernen
Da die Barmer sich als lösungsorientierter Impulsgeber versteht, hat sie zwei Vertreterinnen und Vertreter eingeladen, die Best-Practice-Projekte vorstellten. André Schröder, Landrat in Mansfeld-Südharz, stellte die Pläne für sein „Regionales Gesundheits- und Notfallzentrum“ vor. Käte Roos vom Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes Mohs (Brandenburg) präsentierte das Konzept ihres „Lebenszentrums Thomas Müntzer“. Die ersten Worte gehörten jedoch Wolfgang Beck, Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Soziales und Gesundheit des Landes Sachsen-Anhalt.
Krankenhausreform: Das bestimmende Thema
Beck begann sein Grußwort mit dem wohl wichtigsten Gesundheitsthemenkomplex dieses Jahres: der Krankenhausreform. Er betonte dabei, dass man die Qualität der Leistungsanforderungen, die das politische Berlin vorgebe, in Sachsen-Anhalt nur durch Kooperationen der Beteiligten erreichbar wäre. Er nannte das Krankenhausgutachten, das eigens für Sachsen-Anhalt erstellt wurde, eine gute Grundlage, um gemeinsam gestalten zu können.
Vorreiterprojekt in Mansfeld-Südharz
Gemeinsam gestalten lautet auch das Motto im Landkreis Mansfeld-Südharz. Die Region betritt mit REGENT Neuland. Das Projekt soll helfen, die ärztliche Versorgung vor Ort sicherzustellen. Dazu soll an zwei Standorten jeweils ein Zentrum entstehen, das mehrere Aspekte der Gesundheitsversorgung vereint. Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier.
Mittelpunkt für Gesundheit, Begegnung und Kultur in Brandenburg
Mehr als nur an Gesundheitsversorgung denkt das „Lebenszentrum Thomas Müntzer“ in der Märkischen Höhe in Brandenburg. Neben Arztpraxen, einer Senioren-Tagesstätte und barrierefreien Wohnungen finden sich hier auch eine Kindertagesstätte, eine Küche und ein Einkaufsladen. Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier.
Über Ländergrenzen hinweg denken
In der Podiumsdiskussion legte der Landesgeschäftsführer der Barmer in Sachsen-Anhalt Axel Wiedemann einen Schwerpunkt auf die länderübergreifende Zusammenarbeit. Er betonte, dass medizinische Versorgung nicht an imaginären Ländergrenzen aufhöre und er sich mehr Engagement bei der Zusammenarbeit mit Nachbarbundesländern wünsche. Landrat Schröder pflichtete ihm bei und erklärte, dass aus seiner Erfahrung heraus vor allem bei privaten Trägern der Föderalismus eine sehr untergeordnete Rolle spiele. Staatssekretär Beck betonte, dass man mit anderen Ländern im Gespräch sei.