Pressemitteilung aus Nordrhein-Westfalen

Report der Barmer: Zahngesundheit in NRW verbessert sich

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Düsseldorf, 6. Februar 2023 – Die Zahngesundheit der Menschen in Nordrhein-Westfalen hat sich in den vergangenen Jahren leicht verbessert. Bei den 20-Jährigen hat sich zwischen den Jahren 2012 und 2020 der durchschnittliche Zeitraum ohne invasive Zahntherapie um rund fünf Prozent auf 4,4 Jahre verlängert. Einen deutlich größeren Zuwachs um etwa 21 Prozent auf 2,3 Jahre gab es bei den 40-Jährigen. In der Altersgruppe der 60-Jährigen stieg der Wert ebenfalls um rund fünf Prozent auf 2,2 Jahre. „Trotz der Fortschritte können die Zahlen insgesamt noch nicht zufriedenstellen“, kommentiert Heiner Beckmann, Landesgeschäftsführer der Barmer in NRW, die Erkenntnisse des aktuellen Zahnreports der Krankenkasse. Der Report hat für verschiedene Alterskohorten untersucht, über welchen Zeitraum sie keine invasive Zahntherapie wie zum Beispiel Wurzelbehandlungen, Füllungen, Parodontitis-Behandlungen, neue Kronen oder Zahnextraktionen benötigten. „Insgesamt sind die Ergebnisse unseres Zahnreports ermutigend. Bei der zahnmedizinischen Versorgung deutet sich ohne Frage ein Wandel an“, sagt Beckmann. „Dieser Wandel von einer therapie- zu einer nachhaltig präventionsgeprägten Zahnmedizin ist aber noch nicht vollzogen. Der eingeschlagene Weg sollte konsequent weiterverfolgt werden, denn Prävention muss Vorrang vor Intervention haben.“

Regionale Unterschiede innerhalb Nordrhein-Westfalens

Nach den Reportergebnissen gibt es zwischen den einzelnen Bundesländern zum Teil noch erhebliche Unterschiede. Die für das Jahr 2020 für 20-Jährige berechnete mittlere therapiefreie Zeit beträgt laut Studie beim Spitzenreiter Saarland 4,9 Jahre; beim Schlusslicht Thüringen dagegen nur 3,3 Jahre. NRW liegt mit 4,4 Jahren im oberen Mittelfeld. Auch innerhalb des bevölkerungsreichsten Bundeslandes ergibt sich ein heterogenes Bild. In Bonn sind die 20-Jährigen mit 4,8 Jahren landesweit am längsten therapiefrei; in den Kreisen Steinfurt und Borken ist die therapiefreie Zeit der 20-Jährigen mit 4,1 Jahren am kürzesten. In der Gruppe der 40-Jährigen sind ebenfalls die Bonnerinnen und Bonner mit 3,1 Jahren am längsten therapiefrei; in den Kreisen Siegen-Wittgenstein, Höxter und Warendorf ist die therapiefreie Zeit der 40-Jährigen mit 1,8 Jahren am kürzesten. Bei den 60-Jährigen sind die Menschen in Leverkusen mit 2,8 Jahren landesweit am längsten therapiefrei; in Herne und Höxter sind die therapiefreien Zeiten der 60-Jährigen mit 1,7 Jahren am kürzesten. „Die regionalen Unterschiede innerhalb Nordrhein-Westfalens sind wissenschaftlich nicht eindeutig zu erklären“, ergänzt Heiner Beckmann. Dies bedürfe einer weiteren tiefergehenden Analyse. 

Männer Großteil des Lebens häufiger therapiefrei als Frauen

Den Ergebnissen des Reportes zufolge gibt es deutliche Unterschiede in der Zahngesundheit zwischen den Geschlechtern. Demnach sind Männer deutlich häufiger langfristig therapiefrei als Frauen. So waren zum Beispiel rund 12,4 Prozent der 49-jährigen Männer und 8,4 Prozent der gleichaltrigen Frauen langfristig ohne zahninvasive Behandlung. Erst ab 70 Jahren kehrt sich das Geschlechterverhältnis um, wobei der Anteil der Personen ohne invasive Zahnbehandlung mit zunehmendem Alter steigt. „Frauen nehmen offenbar mehr zahnärztliche Leistungen in Anspruch als Männer. Zugleich verlieren sie weniger Zähne“, sagt Heiner Beckmann.

Kontakt für die Presse:

Tobias Klingen
Pressesprecher Barmer Nordrhein-Westfalen
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