Frankfurt, 28. Mai 2024 – In Hessen wurde im Jahr 2022 bei rund 7.900 Jungen und 6.200 Mädchen im Alter bis 19 Jahre eine Schlafstörung diagnostiziert. Insgesamt waren rund 1,2 Prozent der jungen Menschen aus dieser Altersgruppe betroffen. Das zeigen Daten aus dem aktuellen Arztreport des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg). „Anhaltende Schlafstörungen können sich negativ auf die psychische Gesundheit, körperliche Entwicklung und schulische Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen auswirken. Es ist deshalb wichtig, dass die Erkrankung erkannt, ernst genommen und ärztlich behandelt wird“, sagt Martin Till, Landeschef der Barmer in Hessen. Eine Schlafstörung sei behandlungsbedürftig, wenn sie innerhalb eines Monats mindestens dreimal wöchentlich auftrete und sie das Verhalten und die Leistungsfähigkeit des Kindes am Tage negativ beeinflusse. Aber auch wenn die Schlafstörung mit Schnarchen, Zähneknirschen oder Atemaussetzern einhergehe, sollte ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden.
Zahl der Diagnosen rückläufig
Zwischen den Jahren 2012 und 2022 ist die Zahl der diagnostizierten Schlafstörungen unter hessischen Kindern und Jugendlichen zurückgegangen. So erhielten im Jahr 2012 noch rund 16.400 oder rund 1,5 Prozent der jungen Menschen im Alter bis 19 Jahre eine entsprechende Diagnose. Bis zum Jahr 2022 sank die Diagnoserate um 20 Prozent auf rund 1,2. „Da Schlafstörungen von Betroffenen und Erziehenden häufig nicht sofort erkannt werden, ist jedoch von einer erheblichen Dunkelziffer auszugehen“, so Till. Auch könne der natürliche Schlafbedarf von Heranwachsenden aus der Perspektive der Erwachsenen unterschätzt werden. Nach Angaben der American Sleep Association schlafen 6- bis 13-Jährige im Mittel zwischen neun und elf, 14- bis 17-Jährige acht bis zehn Stunden. Ab einem Alter von 18 Jahren sei eine Schlafdauer von sieben bis neun Stunden angemessen. „In keiner anderen Lebensphase geht der Mensch abends später zu Bett und schläft morgens länger als in der Pubertät. Das liegt nicht nur, aber vor allem an der hormonellen Umstellung“, so Barmer-Landeschef Till.