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Immer mehr Menschen in Hessen erhalten die Diagnose Migräne

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Frankfurt, 22. Mai 2024 – In Hessen leiden immer mehr Menschen unter Migräne. Das geht aus dem Morbiditäts- und Sozialatlas des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) hervor. Demnach erhielten im Jahr 2021 rund 37 von 1.000 Menschen in Hessen eine entsprechende Diagnose. Damit lag die Diagnoserate fast neun Prozent höher als noch im Jahr 2018 (34 je 1.000). Mit einer Diagnoserate von rund 57 je 1.000 Personen waren Frauen in Hessen mehr als drei Mal häufiger von einer Migräne betroffen als Männer (17 je 1.000). Die meisten Migräne-Diagnosen wurden in der Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen gestellt. Rund 53 von 1.000 Personen in diesem Alter litten unter Migräne-Kopfschmerz. Unter Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Hessens Gesundheits- und Sozialwesen trat die Erkrankung im Branchenvergleich am häufigsten auf. Rund 73 Beschäftigte von 1.000 erhielten die Diagnose Migräne. „Wer regelmäßigen unter intensiven Kopfschmerzen leidet, sollte die Symptome besser in einer Hausarztpraxis abklären lassen. Bleibt eine Migräne unbehandelt, kann sie Lebensqualität und Leistungsfähigkeit unnötig einschränken“, erklärt Martin Till, Landeschef der Barmer in Hessen.

Zahl der Migräne-Diagnosen in Darmstadt am geringsten

Hessinnen und Hessen aus dem Rhein-Main-Gebiet erhielten die Diagnose Migräne seltener als die Menschen in den nördlicheren Landkreisen. Im Landkreis Gießen, dem Vogelsbergkreis und Waldeck-Frankenberg lag die Zahl der Migräne-Patientinnen und -patienten mit je knapp 43 Betroffenen je 1.000 Personen am höchsten. Weniger Diagnosen wurden in Frankfurt gestellt. Hier leiden 33 von 1.000 Menschen an einer Migräne. In Darmstadt kam die schmerzintensive Erkrankung hessenweit am seltensten vor, 29 von 1.000 Menschen hatten dort eine ärztlich diagnostizierte Migräne. „Die genauen Ursachen für Migräne sind noch nicht abschließend erforscht. Neben einer genetischen Prägung lösen bestimmte Umstände oder Reize einen Migräneanfall aus. Diese Trigger sind individuell unterschiedlich. Häufig sind es Wetterveränderungen, Stress, unregelmäßiger Schlaf aber auch Geruchs- oder Lärmbelästigungen“, so Till. Migränepatientinnen und -patienten werde empfohlen, ein Kopfschmerztagebuch zu führen. Dies helfe ihnen, herauszufinden, auf welche Trigger sie reagieren und wie sie diese vermeiden können.

Migräne geht oft mit psychischen Leiden einher

Wer eine Migräne-Diagnose erhält, leidet häufig auch unter typischen Begleiterkrankungen. Das zeigen die Daten aus dem Barmer Morbiditäts- und Sozialatlas. So waren im Jahr 2021 annähernd 28 Prozent der Menschen mit einer diagnostizierten Migräne auch von einer Depression betroffen. Ebenfalls rund 28 Prozent erhielten neben der Migräne auch die Diagnose Rückenschmerz. Knapp 25 Prozent litten zugleich unter Migräne und Bluthochdruck. „Gerade, wenn eine Migräne in Verbindung mit anderen Erkrankungen auftritt, ist ärztlicher Rat besonders wichtig. Eine individuell passende Therapie und vorbeugende Maßnahmen können dazu beitragen, dass sich Symptome möglichst wenig wechselseitig auslösen und verstärken“, so Till.

Migräneprophylaxe durch Ausdauersport

Migräneattacken äußern sich durch einseitig pulsierend-pochende Schmerzen, die mit Appetitlosigkeit, Übelkeit bis hin zu Erbrechen, sowie Schwindel, Lärm- und Lichtempfindlichkeit verbunden sein können. Der Einsatz von Schmerzmitteln sollte mit dem Hausarzt bzw. der Hausärztin abgestimmt und mit anderen Verfahren ergänzt werden. Empfohlen werden Entspannungstrainings, vor allem die progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, aber auch Ausdauersport. „Vorbeugende Maßnahmen können die Migräne bei den Betroffenen nicht vollständig vermeiden, aber die Häufigkeit, Schwere und Dauer der Migräneattacken verringern“ empfiehlt Till.

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