Das Jahr 2023 neigt sich dem Ende entgegen. Zeit einmal zurückzublicken. Was ist im Gesundheitswesen in den vergangenen zwölf Monaten passiert?
Es wurde viel diskutiert, entwickelt, verworfen und gestritten über Themen wie Ambulantisierung, Krankenhausreform, Digitalisierung, Pflege usw.
Jeder Akteur hat dabei vehement seine Interessen vertreten, was ja grundsätzlich auch nichts Schlechtes ist. Obwohl – sollte es nicht eigentlich um die Belange der Patientinnen und Patienten gehen?
Neu hinzugekommen sind erheblich gestiegene Energiekosten, die hohe Inflationsrate, damit einhergehend stark gestiegenen Personalkosten und der Fachkräftemangel. Wer trägt diese Kosten und wo kann das fehlende Personal herkommen?
Täglich liest man in der Presse von insolventen Krankenhäusern, von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, die die Personalkosten kaum noch tragen können und vom leeren Geldsack der GKV.
Stellen wir uns einmal vor, wir waren ein oder zwei oder auch fünf Jahre weg. Vielleicht haben wir ein Sabbatical gemacht. Auf jeden Fall haben wir uns nicht mit dem deutschen Gesundheitssystem beschäftigt, nichts gelesen, nichts gehört.
Wie geht es uns, wenn wir zurückkommen? Wir werden das Gefühl haben, als ob wir gar nicht weg gewesen wären, denn es ist alles so wie vor einem, zwei oder fünf Jahren.
Die gleichen Themen werden diskutiert: Digitalisierung, Finanzierung des ambulanten und stationären Sektors, Ambulantisierung, Fachkräftemangel und die knappen monetären Ressourcen.
Die Finanzierung des Systems diskutieren wir, mit unterschiedlichen Schwerpunkten, seit dem Kostendämpfungsgesetz 1977. Wie vermeiden wir Fehlanreize und wie setzen wir die knappen Ressourcen effizient ein? Vieles wurde seitdem ausprobiert und immer wieder an den verschiedenen Stellschrauben gedreht.
Was ist nun in den vergangenen zwölf Monaten im Gesundheitssystem passiert? Wir haben ein bisschen an den Stellschrauben gedreht, neue Ideen und Umstrukturierungsansätze entwickelt, diskutiert, gestritten und jeder hat seine Interessen bestmöglich vertreten. Dabei haben wir unser Bestes gegeben, gemeinsam versucht, das Gesundheitssystem voranzubringen für eine (noch) bessere Versorgung.
Also alles wie auch in den Jahren davor.