Hamburg, 2. August 2024 – In der Stadt sind derzeit ungewöhnlich viele Menschen aufgrund von Atemwegsinfekten krankgeschrieben. Im Vergleich aller Bundesländer ist Hamburg am stärksten betroffen. Das geht aus Zahlen des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) hervor. Das bifg hat hierfür die Raten der Krankschreibungen in den Kalenderwochen (KW) 22 bis 27 der Jahre 2018 bis 2024 untersucht. Eingeflossen sind Arbeitsunfähigkeiten durch sonstige Atemwegsinfekte wie Entzündungen der Nasennebenhöhlen oder Bronchitis sowie durch banale Infekte wie Schnupfen. Im untersuchten Zeitraum dieses Jahres lag die Rate der Krankschreibungen zwischen 136 und 193 Betroffenen je 10.000 Krankengeld-Anspruchsberechtigten. Nach dem Höhepunkt in der KW 25 zeigt sich inzwischen ein leicht rückläufiger Trend. Die niedrigsten Raten gab es im Beobachtungszeitraum des Jahres 2020 mit 29 bis 35 Fällen je 10.000 Krankengeld-Anspruchsberechtigten.
Corona spielt nur untergeordnete Rolle
Wie aus der Barmer-Analyse weiter hervorgeht, machten „sonstige Atemwegsinfekte“ und „banale Infekte“ in den KW 22 bis 27 dieses Jahres zwischen 81 und 85 Prozent aller atemwegsbedingten Fehlzeiten aus. Infektionen mit dem Coronavirus spielen mit sieben bis 14 Prozent nur eine untergeordnete Rolle, allerdings zeigt hier der Trend derzeit nach oben. Im Vergleichszeitraum des Jahres 2022, als die Corona-Welle besonders stark war, entfielen in Hamburg 41 bis 53 Prozent aller atemwegsbedingten Fehlzeiten auf Infektionen mit Covid-19 sowie 45 bis 52 Prozent auf banale Infekte und sonstigen Atemwegsinfekte. Weitere geringe Anteile machten unter anderem Krankschreibungen aufgrund einer Grippe aus.
Deutliche regionale Unterschiede
Während Hamburg bei den atemwegsbedingten Fehlzeiten an der Spitze der Barmer-Auswertung liegt, sind der Süden und die Mitte Deutschlands deutlich weniger betroffen. So wies Sachsen mit 114 Erkrankten je 10.000 Krankengeld-Anspruchsberechtigten die bundesweit niedrigste Rate in der KW 27 auf. Auch Bayern, Thüringen und Baden-Württemberg mit 124, 125 und 129 Betroffenen je 10.000 Anspruchsberechtigten lagen unter dem bundesweiten Durchschnitt von 145 je 10.000.