Eine hustende Frau mit einem Taschentuch in der Hand
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Keuchhusten ist keine Kinderkrankheit

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Stuttgart, 2. November 2023 – Keuchhusten wird von vielen Erwachsenen unterschätzt. Denn sie halten Pertussis, so der medizinische Fachbegriff, für eine Kinderkrankheit. 

"Inzwischen sind aber gut zwei Drittel der Erkrankten Erwachsene. Das liegt zum einen am demografischen Wandel und zum anderen daran, dass Erwachsene häufig nicht gegen Keuchhusten geimpft sind", sagt Winfried Plötze, Landesgeschäftsführer der Barmer in Baden-Württemberg. Deshalb sollten Erwachsene ihren Impfstatus überprüfen und eine bestehende Lücke schließen lassen. Denn eine Pertussis könne mehrere Wochen bis Monate andauern. Zudem könnten Ungeimpfte ältere Menschen und Babys anstecken, bei denen es zu schweren Komplikationen und lebensbedrohlichen Zuständen kommen könne. "Keuchhusten ist hochgradig ansteckend. Und wir können einen pandemiebedingten Nachholeffekt nicht ausschließen. Zwar sind die Infektionszahlen insgesamt betrachtet noch moderat, aber sie sind laut Robert Koch-Institut auch dreimal höher als im Vorjahreszeitraum."

An Keuchhusten kann man mehrmals erkranken

Nach einer überstandenen Erkrankung bestehe keine lebenslange Immunität. Deshalb sei der beste Schutz vor Keuchhusten die Impfung. Erwachsene sollten sich einmalig immunisieren lassen, mit einer Auffrischungsimpfung alle zehn Jahre. Während die Ständige Impfkommission eine Auffrischung des Impfschutzes nur für bestimmte Zielgruppen empfehle, ermögliche die Barmer diese allen Erwachsenen ab 18 Jahren.

Keuchhusten wird bei Erwachsenen häufig nicht erkannt

Keuchhusten werde durch das Bakterium Bordetella pertussis verursacht. Zweifelsfrei nachweisen lasse sich der Krankheitserreger durch einen Nasen-Rachen-Abstrich und eine Blutuntersuchung. In der Regel gebe es drei Krankheitsstadien. In den ersten ein bis zwei Wochen gleiche Keuchhusten einer starken Erkältung mit leichtem Fieber. In dieser Zeit sind die Infizierten am ansteckendsten. Danach beginne die sogenannte Anfallphase, mit krampfartigen Hustenanfällen und keuchenden Geräuschen beim Einatmen. Kinder müssten sich nach einer Hustenattacke oft übergeben. In der dritten Phase würden die Symptome abklingen. Das könne bis zu zehn Wochen dauern. "Keuchhusten verläuft bei Erwachsenen und Kindern nicht identisch. Der Husten ist bei Erwachsenen zwar langanhalten, aber weniger heftig. Auch das typische Keuchen, Erbrechen und Fieber treten bei ihnen seltener auf als bei erkrankten Kindern. Das kann dazu führen, dass Keuchhusten bei Erwachsenen nicht immer diagnostiziert wird und wir eine hohe Dunkelziffer haben", so Barmer-Landeschef Plötze. Im Jahr 2021 hätten niedergelassene Ärztinnen und Ärzte laut Barmer bei rund 41.000 erwachsenen Bundesbürgerinnen und -bürgern Keuchhusten diagnostiziert.

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