Hamburg, 26. April 2024 – In der Stadt haben innerhalb eines Jahres fast 4.000 Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre die Diagnose Schlafstörung erhalten. Das geht aus Daten des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) hervor. Mädchen waren etwas häufiger betroffen als Jungen. „Langfristig können Schlafstörungen die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern und Jugendlichen negativ beeinflussen. Das kann sich unter anderem in einem höheren Risiko für psychische Störungen sowie in schlechteren Schulleistungen niederschlagen. Deshalb ist es wichtig, eine Schlafstörung zu erkennen und zu behandeln“, sagt Dr. Susanne Klein, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Hamburg. Eine Schlafstörung sei behandlungsbedürftig, wenn sie innerhalb eines Monats mindestens dreimal wöchentlich auftrete und sie das Verhalten und die Leistungsfähigkeit der oder des Betroffenen am Tage negativ beeinflusse. Aber auch wenn die Schlafstörung mit Schnarchen, Zähneknirschen oder Atemaussetzern einhergehe, sollten Betroffene eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen.
In der Pubertät werden Kinder zu Eulen
Das Schlaf-Wach-Verhalten des Menschen verändert sich im Laufe des Lebens. Nach Angaben der American Sleep Association schlafen Sechs- bis 13-Jährige im Schnitt zwischen neun und elf, 14- bis 17-Jährige acht bis zehn Stunden. Ab einem Alter von 18 Jahren ist eine Schlafdauer von sieben bis neun Stunden angemessen. In der Pubertät bildet sich der Schlaftyp aus, das heißt dann entscheidet sich, ob aus den Kindern Frühaufsteher (Lerchen) oder Langschläfer (Eulen) werden. Zuvor werden erst einmal alle Jungen und Mädchen zu Eulen. „In keiner anderen Lebensphase geht der Mensch abends später zu Bett und schläft morgens länger als in der Pubertät. Das liegt nicht nur, aber vor allem an der hormonellen Umstellung“, so Klein.