Eine Frau hält ein Tablet in den Händen und spricht über Video mit ihrem Arzt.
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Im Baden-Württemberg boomt die Videosprechstunde - Barmer kritisiert Beschränkung

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Stuttgart, 14. September 2022 – Laut einer Analyse der BARMER nutzen immer mehr Menschen in Baden-Württemberg die Videosprechstunde. Während sich im Jahr 2019 nur 15 baden-württembergische BARMER-Versicherte per Video behandeln ließen, waren es ein Jahr später rund 9.800. Im Jahr 2021 stieg die Zahl weiter auf 11.800.

"Videosprechstunden haben sich in der Corona-Pandemie bewährt. Sie waren ein Baustein dafür, dass die medizinische Versorgung stabil blieb. Außerdem können sie flexibler in die Terminkalender der Betroffenen integriert werden. Und sie ersparen vor allem Patienten und Ärzten auf dem Land weite Wege", sagt Winfried Plötze, Landesgeschäftsführer der Barmer in Baden-Württemberg. Versicherte jeden Alters hätten die Videosprechstunde genutzt, sie entspreche dem Zeitgeist. Bis Ende März konnten die Ärztinnen und Ärzte aufgrund einer Sonderregelung in unbegrenztem Umfang digital kontaktiert werden. Seit April gelte eine gesetzliche Beschränkung der Videotermine auf 30 Prozent der Praxiskapazität. Das bremse die Digitalisierung des Gesundheitswesens aus, die starre Begrenzung sei unnötig, so Plötze.

Am häufigsten erfolgte die Psychotherapie per Video

Im Jahr 2019 hätten nur neun Medizinerinnen und Mediziner die Videosprechstunde mit der BARMER in Baden-Württemberg abgerechnet. Im Jahr 2020 seien es 2.700 und letztes Jahr 2.400 gewesen. Am häufigsten sei die digitale Konsultation in der ambulanten Psychotherapie genutzt worden. Hier erfasste die Barmer während der letzten drei Jahre über 13.000 Behandlungsfälle. Mehr als 34.400 Mal sei eine psychische Erkrankung per Videosprechstunde diagnostiziert worden. "Psychotherapeutische Sitzungen per Video erweitern die Kontaktmöglichkeiten zwischen den Behandlern und ihren Patienten", so Plötze. Umso bedauerlicher sei es, dass die Psychotherapeutische Sprechstunde und die vorbereitenden Sitzungen vor dem Beginn der Psychotherapie seit April 2022 nicht mehr per Video stattfinden dürften. Auch hier sollten Restriktionen abgeschafft werden, damit die Videokonsultation weiter in Anspruch genommen werden könne, wo deren Nutzung sinnvoll sei.

Die Grafik zeigt, welche Diagnose in Baden-Württemberg am häufigsten per Videosprechstunde gestellt wurden. Ganz vorne liegen die psychischen Störungen.

Psychische Störungen wurden in Baden-Württemberg mit Abstand am häufigsten im Rahmen einer Videosprechstunde festgestellt. 

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Pressesprecherin Barmer Baden-Württemberg
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