Ein strahlendes Lächeln und blendend weiße Zähne. Wer wünscht sich das nicht? Gängige Whitening-Zahnpasten kommen gegen Verfärbungen nur kurzzeitig an und können dem Zahnschmelz sogar schaden. Daher greifen immer mehr Menschen zu einem ganz bestimmten Trendprodukt – Aktivkohle. Doch wie effektiv ist sie und kann sie die Zähne tatsächlich schonend zum Strahlen bringen?
Das Schönheitsideal weißer Zähne gilt unabhängig von Kultur, Geschlecht oder Alter. Viele Menschen leiden jedoch aufgrund von verbleibenden Ablagerungen aus beispielsweise Tee und Kaffee unter Verfärbungen. Allein das Putzen hilft in diesen Fällen nur selten, sodass Betroffene viel Geld in frei verkäufliche Wundermittel investieren. Doch auch die Kraft der Natur wird zunehmend in die Zahnpflege integriert, sodass eine Vielzahl von Produkten mit dem Inhaltsstoff Aktivkohle in Drogerien und Apotheken erhältlich sind. „Bei Aktivkohle handelt es sich um ein uraltes Arzneimittel, welches in der Regel unter starker Hitze aus Lindenholz oder Kokosschalen gewonnen wird. Das dabei verbleibende Endprodukt ist Kohlenstoff, auch medizinische Kohle oder Carbo medicinalis genannt. Laut den Werbetexten der Hersteller soll sie die Zähne heller strahlen lassen und Überreste von Lebensmitteln und Getränken förmlich von der Oberfläche absaugen“, erklärt Heidi Günther, Apothekerin bei der Barmer.
Ist Aktivkohle gesund oder schädlich für die Zähne?
Im Gegensatz zu herkömmlicher Zahnpasta, welche Verfärbungen durch Reibung entfernt, soll die Variante mit Aktivkohle die Zähne vermeintlich durch ihre Adsorptionskraft aufhellen. Bisher konnte die Wirksamkeit jedoch nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden. Vielmehr ist inzwischen sogar bekannt, dass Aktivkohle in Zahnpasta nicht durch Adsorption, sondern ebenfalls durch Reibung zu einem kurzzeitigen Effekt führen könnte. Da die Schleifkraft der Aktivkohle deutlich größer ist als die der herkömmlichen Zahnpasten, trägt sie bei regelmäßiger Anwendung nicht nur Verfärbungen, sondern auch Schichten des Zahnschmelzes ab. Daher ist eine zunehmende Empfindlichkeit gegenüber Kälte und Wärme möglich. Zudem wird die angeraute Oberfläche anfälliger für neue Verfärbungen und Kariesbefall. Auch wenn eine kurzzeitige Verbesserung der Verfärbungen zu erkennen ist, geht diese häufig zu Lasten der Zahngesundheit.
Tipps für langanhaltend weiße Zähne
Da bestimmte Lebensmittel und Getränke eine verfärbende Wirkung haben, sollte man dessen Konsum nach Möglichkeit reduzieren oder bestenfalls vollständig einstellen. Wer jedoch nicht auf seinen Kaffee oder Tee am Morgen verzichten möchte, sollte ein besonderes Augenmerk auf die Mundhygiene legen. „Neben einer regelmäßigen Reinigung mithilfe einer Zahnbürste, sollte ergänzend auch Zahnseide und Mundwasser verwendet werden. Wer dadurch nicht das gewünschte Ergebnis erzielt, kann eine Zahnärztin oder einen Zahnarzt aufsuchen und sich professionell beraten lassen“, empfiehlt Günther.