Eltern von Babys, die in der kalten Jahreszeit in den Schnee verreisen wollen, sehen sich vielen Unsicherheiten gegenüber. Schaden Minustemperaturen und kalter Wind der Gesundheit meines Kindes? Wie kann ich Unterkühlungen vermeiden? Oder sollten wir nicht doch lieber in warme Gefilde reisen?
Die gute Nachricht: Eltern, die gerne Urlaub im Schnee machen, müssen nicht darauf verzichten, nur weil sie jetzt Nachwuchs haben. "Die neuen Erdenbürger haben allerdings ganz eigene Bedürfnisse. Damit der Nachwuchs auch gesund bleibt, ist bei einem Winterurlaub eine gute Planung nötig", rät Dr. Utta Petzold, Medizinerin bei der Barmer GEK. Das beginnt schon bei einem geeigneten Quartier, das familienfreundlich ist und, wenn gewünscht, in der Nähe von Seilbahn oder Skistrecke liegt. Geht ein Elternteil auf die Piste, muss der andere während dieser Zeit nicht zum Stubenhocker werden. Eine Winterwanderung mit Baby ist eine gute Alternative. Wer sich mit dem Kinderwagen auf den Weg macht, erkundigt sich am besten vorher, ob es im Umkreis der Unterbringung eine speziell präparierte Strecke gibt, die genutzt werden kann.
Um den Kinderwagen etwas vorzuwärmen, kann ein Kirschkern- oder Körnerkissen hineingelegt werden. "Das Wärmekissen sollte aber auf jeden Fall vor dem Hineinlegen des Kindes wieder entfernt werden, um Hitzestau oder Verbrennungen zu vermeiden", so Petzold. Als Unterlage eignet sich gut ein Schaffell, das temperaturausgleichend wirkt. Als Kleidung empfiehlt sich ein Einteiler mit Kapuze, Fäustlingen und Fußteilen, darunter am besten Zwiebellook, damit bei einer Rast im Warmen das Kind den Temperaturen angepasst ausgezogen werden kann. Ein Schneesack hält das Kind beim Spaziergang zusätzlich warm. Frische Luft tut dem Kind gut, allerdings sollte man den Kinderwagen vor Zugluft schützen. Eine von innen beschlagene Regenhaube kann ein Hinweis darauf sein, dass das Baby nicht genügend Frischluft bekommt.
Vorsicht vor Auskühlen
"Grundsätzlich sollten Wintertouren mit Baby nicht zu lang dauern, damit der Nachwuchs nicht auskühlt. Eine Stunde ist das Maximum", meint die Expertin. Eltern, die ihr Kind gern mit einem Tragesystem direkt am Körper tragen, sollten dem Tragling wegen der eigenen Körperwärme und des Tragekomforts keinen dicken Schneeanzug anziehen. Besser sind Walk- oder Fleeceanzüge geeignet. Unter die Kapuze gehört zusätzlich auch immer eine Mütze, die am besten unter dem Kinn geschlossen werden kann. "Um sicher zu gehen, dass das Baby der Temperatur angemessen angezogen ist und weder friert noch schwitzt, sollten Eltern zwischendurch immer mal fühlen, ob der Nacken des Kindes kalt oder warm ist", so Petzold. Und schlussendlich müssen die lieben Kleinen auch vor der Sonneneinstrahlung geschützt werden. Eine UV-Schutzcreme mit hohem Lichtschutzfaktor schützt vor Sonnenbrand und eine Baby-Sonnenbrille mit einem Klettband schützt die Augen. Für einen zusätzlichen Kälteschutz kann man über die UV-Schutzcreme eine wasserfreie und fetthaltige Kälteschutzcreme auftragen.