Wachstumsschmerzen sind die Schlafräuber vieler Kinder. Vor allem nachts klagen Heranwachsende über zwickende Oberschenkel, Knie oder Arme. Fast ein Drittel aller Drei- bis Zwölfjährigen ist von Wachstumsschmerzen betroffen. Wir geben Tipps, wie Eltern ihren Kindern helfen können und wann ärztlicher Rat benötigt wird.
Beschwerden in der Wachstumsphase von Kindern und Kleinkindern werden im Volksmund Wachstumsschmerzen genannt. Sie kommen oft plötzlich und verschwinden von allein. „Wachstumsschmerzen treten erstmals im Vor- und Grundschulalter auf. Meist beklagen sich Heranwachsende über kurz anhaltende Beschwerden, die überwiegend abends oder nachts auftreten“, erklärt Dr. Ursula Marschall, Leitende Medizinerin bei der Barmer. Doch wie sich Wachstumsschmerzen definieren und welche Ursache vorausgeht, wissen selbst Forscherinnen und Forscher noch nicht genau.
Was sind Wachstumsschmerzen?
Eine einheitliche medizinische Definition der Wachstumsschmerzen gibt es nicht, obwohl sie in der Orthopädie ein häufiges Erscheinungsbild sind. „Wachstum verursacht normalerweise keine Schmerzen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gehen aber davon aus, dass die bei Kindern auftretenden Beschwerden durch eine stärkere Beanspruchung des Bewegungsapparates und mögliche Fehlhaltungen ausgelöst werden“, so Marschall.
Was hilft gegen Wachstumsschmerzen bei Kindern?
Obwohl Wachstumsschmerzen gewöhnlich von allein verschwinden, können Eltern mit einfachen Methoden bei der Linderung nachhelfen. „Sind die Beschwerden vor dem Einschlafen zu groß, helfen sanfte Beinmassagen mit beruhigenden Ölen an den betroffenen Stellen. Auch Wärmeauflagen und Muskeldehnungen können hier helfen, ebenso wie Sportsalben“, so Marschall. Bei länger anhaltenden oder häufig wiederkehrenden Schmerzen rät die Expertin Eltern dazu, mit ihrem Kind eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen, um ernsthafte Erkrankungen wie etwa eine Infektion, einen Knochenbruch, Rheuma oder gar einen Knochentumor auszuschließen.