Jeder Sonnenbrand steigert das Hautkrebsrisiko. Wer kein unnötiges Risiko eingehen will, sollte deshalb auf einen ausreichenden Sonnenschutz achten.
Wenn im Sommer das Wetter schön ist, steigt die Sonnenbrandgefahr. Selbst bei zugezogenem Himmel kann die für die Haut gefährliche UV-Strahlung extrem hoch sein. Denn je nach Art der Bewölkung schaffen es bis zu 90 Prozent der UV-Strahlen auch durch eine Wolkendecke. Die Barmer rät daher, immer auf einen ausreichenden Sonnenschutz und den aktuellen UV-Index zu achten. Dieser beschreibt den erwarteten Tagesspitzenwert der sonnenbrandwirksamen UV-Strahlung. „Die Haut vergisst nie, allem voran in der Jugend. Bereits fünf Sonnenbrände bis zum 20. Lebensjahr können das spätere Hautkrebsrisiko um bis zu 80 Prozent steigern. Deshalb sollten insbesondere die freien Hautpartien vor dem Gang nach draußen mit Sonnencremes oder -sprays geschützt werden“, sagt Dr. Utta Petzold, Dermatologin bei der Barmer.
Wahl der Sonnencreme hängt vom Hauttyp ab
Es gibt sechs Hauttypen, von sehr heller Haut mit hoher UV-Empfindlichkeit und geringem Eigenschutz bis hin zu dunkelbrauner oder schwarzer Haut mit entsprechend hohem Eigenschutz. Bei einem UV-Index der Stufe 8, wie er in Deutschland im Hochsommer durchaus vorkommt, reicht dieser Eigenschutz von weniger als 15 bis hin zu 90 Minuten. Menschen mit sehr heller Haut können also binnen kürzester Zeit einen Sonnenbrand bekommen. „Wer eine sehr helle oder helle Haut hat, sollte nicht nur eine Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50 plus nehmen, sondern in der Mittagszeit Schatten aufsuchen. Bei einem sehr dunklen Hauttyp ist in der Regel Lichtschutzfaktor zehn bis 15 ausreichend“, sagt Petzold. Dabei gilt bei der Sonnencreme: Je höher der Lichtschutzfaktor, desto stärker ist auch der Schutz.
Wie lange schützt Sonnencreme?
Die Dauer des Sonnenschutzes lässt sich grob berechnen, in dem man die Eigenschutzzeit der Haut mit dem Lichtschutzfaktor der Creme oder des Sprays multipliziert. Wenn die Eigenschutzzeit zehn Minuten und der Lichtschutzfaktor 20 beträgt, sind theoretisch 200 Minuten Sonnenbestrahlung möglich. Allerdings treten Hautschäden oft auch schon vor Ablauf dieser Zeit auf. „Die Berechnung des Sonnenschutzes geht nur auf, wenn genug Creme auf die Haut aufgetragen wurde. Andernfalls sinkt die Schutzwirkung“, warnt Barmer-Dermatologin Petzold. Als Faustregel gelten zwei Milligramm Sonnenschutzmittel pro Quadratzentimeter Haut. Bei einem Erwachsenen entspricht das ungefähr vier gehäuften Esslöffeln für den ganzen Körper.
Ist wasserfest wirklich wasserfest?
„Wer sich nachhaltig vor einem Sonnenbrand schützen will, sollte sich immer wieder neu einreiben. Gerade nach dem Schwimmen oder wenn Kleidung die Sonnencreme abgewischt hat“, sagt Petzold. Viele Sonnencremes sind heute wasserfest. Das heißt aber nicht, dass sie dauerhaft vollen Schutz bieten. Das Siegel wasserfest bekommen Sonnencremes schon dann, wenn sie nach zwei Mal 20 Minuten im Wasser noch mindestens 50 Prozent ihres Lichtschutzfaktors haben. Durch das Abrubbeln mit dem Handtuch gehen häufig nochmal 50 Prozent verloren. „Im Zweifelsfall nimmt man einen höheren Sonnenschutz und reibt sich lieber einmal zu viel ein. Das verringert nicht nur die Sonnenbrandgefahr, sondern auch das Hautkrebsrisiko“, so Petzold. Wichtig zu wissen: Ist die maximale Schutzzeit erreicht, hilft auch kein Nachcremen mehr. Dann muss die Haut aus der Sonne raus.