Sie beginnt mit einem einzelnen roten Flecken, der bis zu sieben Zentimeter groß ist. Innerhalb weniger Tage breitet sich dann ein kleinfleckiger Ausschlag meist über den gesamten Oberkörper aus und bleibt für mehrere Wochen. Die Röschenflechte (Pityriasis rosea) ist eine lästige, aber meist harmlose Hauterkrankung. Schwangere Frauen sollten jedoch vorsichtig sein. Tritt die Röschenflechte zu Beginn der Schwangerschaft auf, kann sie zu Komplikationen führen.
Hinter dem Ausschlag steckt vermutlich ein Infekt
Es sind vor allem junge Menschen zwischen zehn und 35 Jahren, die an der Röschenflechte erkranken. Mädchen und Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Jungen und Männer. In den Übergangsjahreszeiten wie jetzt im Herbst treten die meisten Erkrankungen auf. „Zwar vermutet man einen Zusammenhang mit bestimmten Herpesviren, aber die konkreten Ursachen einer Röschenflechte sind relativ unklar. Verlauf und Auftreten in Frühjahr und Herbst könnten allerdings ein Hinweis darauf sein, dass der Ausschlag eine Reaktion der Haut auf eine Virusinfektion ist“, sagt Dr. Utta Petzold, Dermatologin bei der Barmer. Wahrscheinlich spielen aber auch genetische Präpositionen, Allergien sowie Stress eine Rolle.
Ärztlich abklären lassen
Bei den meisten Betroffenen tritt zunächst eine einzelne runde oder längliche Rötung auf, die leicht schuppt. Da dieser erste Fleck meist einige Tage vor den anderen Flecken auftritt, wird er auch Primärmedaillon genannt. Die Rötungen, die ihm folgen, sind oval oder länglich. Sie sind deutlich kleiner, schuppen ebenfalls leicht und bedecken meist den ganzen Oberkörper, in seltenen Fällen auch das erste Drittel von Armen und Beinen. Wer einen Hautausschlag bei sich feststellt, sollte die Hautveränderung ärztlich abklären lassen. Denn Hautausschläge dieser Art können viele Ursachen haben. Nicht immer muss es sich um eine Röschenflechte handeln. Hautärztinnen und Hautärzte können eine Pityriasis rosea durch die Inaugenscheinnahme und Befragung der zu behandelnden Person in der Regel gut diagnostizieren. Einen spezifischen Labortest gibt es noch nicht. Weitere Untersuchungen sind meist nicht nötig. Dies gilt jedoch nicht für schwangere Frauen. „Tritt bei Frauen vor der 15. Schwangerschaftswoche eine Röschenflechte auf, besteht ein erhöhtes Risiko für eine Früh- oder sogar Fehlgeburt“, warnt Petzold. Bleibende Schäden sind bei zu früh geborenen Kindern allerdings nicht festgestellt worden. Petzold rät deshalb Frauen, bei denen in der Frühschwangerschaft eine Röschenflechte diagnostiziert worden ist, möglichst schnell ihre Gynäkologin oder ihren Gynäkologen zu konsultieren.
Haut nicht unnötig strapazieren
Und was hilft nun gegen das Hautleiden? „In der Regel bildet sich die Röschenflechte ohne den Einsatz von Arzneimitteln von alleine wieder zurück. Dies kann jedoch sechs bis acht Wochen dauern,“ sagt Petzold. Geduld ist deshalb die beste Medizin. Wenn die Rötungen beginnen zu jucken, können Cremes und Lotionen mit dem Wirkstoff Polidocanol oder schwach wirksame Kortison-Präparate helfen. Betroffene sollten darauf achten, dass die Haut nicht zu sehr strapaziert wird und nicht austrocknet. Dies kann durch zu häufiges Duschen oder Baden geschehen. Aber auch übermäßiges Schwitzen, etwa durch Sport oder Saunagänge sowie zu fette Cremes sollten vermieden werden.