Dr. Utta Petzold, Medizinerin bei der Barmer GEK:
Die Zahl der Knochen bei einem erwachsenen Menschen lässt sich nur ungefähr benennen. Die meist genannte Zahl liegt bei etwa 206 Knochen. Die Schwankung liegt zum einen daran, dass die Zählarten variieren können, denn manche Knorpel verknöchern erst im Laufe der Jahre und werden dann mitgezählt oder eben auch nicht. Zum anderen können Knochen im Laufe des Lebens zusammen wachsen, und das kann bei jedem Menschen unterschiedlich sein. Die Hälfte der Knochen eines Erwachsenen findet sich in den Händen und Füßen. Die hohe Anzahl der Knochen und kleinen Knöchelchen führt zu einer hohen Stabilität und gleichzeitig zu einer großen Beweglichkeit. Durch sie können beispielsweise die Hände auch sehr filigrane Aufgaben übernehmen.
Babys haben übrigens bei ihrer Geburt deutlich mehr Knochen als ein ausgewachsener Mensch. Bei ihnen besteht das Skelett aus mehr als 300 Knochen und Knorpeln. Dass diese Zahl mit den Jahren abnimmt, hängt einfach damit zusammen, dass mehrere zu einem Knochen zusammenwachsen. Bestes Beispiel dafür ist der menschliche Schädel: neu geborene Säuglinge haben eine noch nicht vollständig verknöcherte Schädeldecke aus mehreren Knochenplatten, die sich gegeneinander verschieben können und so den Durchtritt durch den Geburtskanal erleichtern. Erst während des ersten Lebensjahres wachsen die einzelnen Knochenplatten zusammen und es entsteht eine feste Schädeldecke.
Der längste und schwerste Knochen des menschlichen Körpers ist der Oberschenkelknochen. Er misst bei einem erwachsenen Menschen mit einer Körpergröße von 1,80 Meter etwa 50 Zentimeter und ist etwa 200 Gramm schwer. Den kleinsten Knochen findet man im Gehör: Es ist der sogenannte Steigbügel im Innenohr, er ist etwa drei Millimeter lang und wiegt etwa zwei bis 4,3 Milligramm.