Das Baby ist da, von Zähnchen noch keine Spur – in den ersten Wochen gewöhnen sich Eltern und Kind erst einmal aneinander und von Zähneputzen ist noch keine Rede. Doch für dauerhaft gesunde Zähne kann auch schon im Babyalter viel getan werden. Wer früh damit beginnt, gewöhnt das Kind an eine regelmäßige Mundhygiene und beugt Karies vor.
Das selige Lächeln eines Säuglings – wer denkt da schon an Karies? Damit das auch weiterhin noch lange kein Thema ist, können Eltern bereits in den ersten Lebensmonaten mit einem Fingerling aus der Drogerie die Mundhöhle sanft auswischen und die noch zahnlose Kauleiste reinigen. "Mütter, die stillen, tun ihrem Nachwuchs übrigens in doppelter Hinsicht Gutes: Neben der gehaltvollen Muttermilch verordnen sie ihrem Nachwuchs auch ein Training für die Kaumuskulatur, was sich positiv auf die Kieferentwicklung auswirkt", weiß Dr. Utta Petzold, Medizinerin bei der Barmer GEK. Anders als beim Trinken aus dem Fläschchen muss sich das Baby beim Saugen an der Brust nämlich mehr anstrengen, und auch die Bewegungsabläufe unterscheiden sich deutlich.
Bei Stillproblemen ist das Fläschchen mit Sauger natürlich die Alternative der Wahl. Saugerfläschchen als reine Nuckelflaschen sieht die Expertin aber kritisch: "Klar kann man seinem Kind Getränke aus einer Nuckelflasche anbieten. Für die Zähne ist dabei allerdings immer von Bedeutung, was drin ist und wie lange an den Fläschchen genuckelt wird. Vor allem gesüßte oder säurehaltige Getränke können zu einer besonders schweren Form von Karies führen. Daher lieber Wasser oder ungesüßte Tees verabreichen."
Zähneputzen ab dem ersten Zahn
Sobald die ersten Zähnchen da sind, meist im Alter von etwa sechs bis neun Monaten, sollte Zähneputzen in die tägliche Routine aufgenommen werden. Zunächst eignen sich spezielle Babyzahnbürsten mit kurzen, weichen Borsten, bei etwas älteren Kindern mit mehr Zähnen können Zahnbürsten mit einem dicken Griff und längeren Bürsten die ersten eigenen Putzversuche erleichtern. "Gerade Zweijährige wollen es oft selbst versuchen, aus pädagogischer Sicht ist das auch sinnvoll. Allerdings ist ein gründliches Nachputzen durch einen Erwachsenen in den ersten Jahren unumgänglich. Die kindliche Motorik ist noch nicht so weit, als dass der Nachwuchs mit der Zahnbürste schon jeden Winkel im Mund erreichen könnte", erklärt Petzold. Die Zahnbürste sollte übrigens alle zwei bis drei Monate gewechselt werden. Auch die Nahrung nimmt natürlich Einfluss auf die Zahngesundheit. Ab etwa einem Jahr kann der Nachwuchs schon Nahrung zu sich nehmen, die gekaut werden muss. Das massiert das Zahnfleisch, stärkt die Kaumuskulatur und gleichzeitig werden Beläge an den Zähnen abgerieben.
Gesunde Milchzähne – gesunde bleibende Zähne?
Viele Eltern unterschätzen die Bedeutung gesunder Milchzähne, weil sie denken, dass die ersten Zähnchen ja bald sowieso ausfallen. Dabei legen gesunde Milchzähne den Grundstein für ein gesundes bleibendes Gebiss. "Ob beim Sprechen lernen als Stütze für die Zunge oder als Platzhalter für die nachwachsenden Zähne und damit für eine gute Ausformung des Kiefers: Gesunde Milchzähne sind von großer Bedeutung für die lebenslange Zahngesundheit. Zu früh ausgefallene Milchzähne können zu Fehlentwicklungen führen, die der Kieferorthopäde später nur mit jahrelanger Behandlung korrigieren kann", so Petzold.