Fußball, Wandern und Laufen, Beachvolleyball oder Inline-Skaten, der Sommer macht Lust auf sportliche Betätigung, und dann ist es schnell passiert: Eine falsche Bewegung reicht, und das Training endet mit einer Prellung, Zerrung, Verstauchung oder einer anderen Verletzung. Doch mit der richtigen und schnellen Erstversorgung kann meist Schlimmeres verhindert werden.
Verletzungen beim Sport lassen sich nicht immer vermeiden. Statistiken zeigen, dass Männer sich die meisten Blessuren bei Ballsportarten wie Fuß-, Hand- oder Volleyball sowie Tennis zuziehen. Frauen verletzen sich eher bei Sportarten wie Gymnastik, Turnen und Reiten. Häufige Verletzungen sind Prellungen und Zerrungen, aber auch Muskel- und Sehnenverletzungen. Jogger überdehnen oft den Oberschenkelmuskel und erleiden eine Muskelzerrung, Fuß- und Handballspieler sind, bedingt durch häufige Richtungswechsel oder abruptes Abstoppen im Spiel, häufig von einem Kreuzbandriss betroffen. „Egal, wie die Verletzung zustande kam, eine schnelle und gute Erstversorgung ist wichtig, denn sie kann Schlimmeres verhindern. Vor allem Schwellungen und Einblutungen lassen sich damit eindämmen, und das beeinflusst den Krankheitsverlauf positiv“, weiß Klaus Möhlendick, Diplom-Sportwissenschaftler bei der Barmer.
Mit PECH schneller gesund werden
Besonders bewährt hat sich bei Sportverletzungen das sogenannte PECH-Schema als Erste Hilfe-Maßnahme. Die vier Buchstaben sind eine leicht merkbare Eselsbrücke und stehen für Maßnahmen, die in dieser Reihenfolge sofort durchgeführt werden sollten, allerdings einen Arztbesuch nicht ersetzen. P bedeutet Pause, E meint Eis, C steht für Kompression und H für Hochlagern. „Bei Verletzungen wie Prellungen, Muskelzerrungen, Bänderdehnungen oder auch Muskelfaserrissen ist es wichtig, ein oft schmerzhaftes Anschwellen zu verhindern. Die Maßnahmen der PECH-Regel helfen, die betroffenen Bereiche vor weiteren Schäden zu schützen und einen möglichst zügigen Heilungsprozess zu ermöglichen“, so Möhlendick. Damit das PECH-Schema optimal wirken kann, sollte man ein paar Tipps beherzigen. So rät der Experte beispielsweise, auch dann eine Pause einzulegen, wenn ein Laufen mit leichten Beschwerden noch möglich wäre. Beim Kühlen mit Eispacks sollte der Betroffene darauf achten, diese nicht direkt auf die Haut zu legen, da es sonst zu Kälteschäden kommen kann. „Wer unterwegs ist, kann sich mit einem wassergetränkten Tuch behelfen. Auch das wirkt schmerzlindernd und sorgt dafür, dass der Bereich nicht so stark anschwillt“, erklärt Möhlendick. Das Anlegen eines Kompressionsverbandes schont und stabilisiert den betroffenen Körperteil und verringert durch den erzeugten Druck die Gefahr von weiteren Blutungen. Allerdings sollte der Verband nicht zu fest angelegt werden. Beim Hochlagern ist darauf zu achten, dass der verletzte Körperteil möglichst höher als das Herz liegt. Dadurch kann das Blut optimal zurückfließen und weniger Blut wird neu zugeführt, wodurch Schwellungen, und dadurch oft auch Schmerzen, sich verringern.