Im Vorfeld der Sächsischen Landtagswahl 2024 appelliert Monika Welfens, Landeschefin der Barmer Sachsen, an die Politik, künftig den Mut zu haben, auch schwierige Entscheidungen zu treffen. Die Qualität der Versorgung muss das gemeinsame Leitmotiv sein.
Am 01.09.2024 wählt Sachsen einen neuen Landtag. Damit ist die Landtagswahl der vorläufige Höhepunkt eines waren Superwahljahres, dem Anfang Juni die Kommunal- und Europawahl im Freistaat vorausgehen. Diese Wahlen sind richtungsweisend, denn die Themen und Herausforderungen für das sächsische Gesundheitswesen sind zahlreich:
Nach den Jahren der Corona-Pandemie sieht sich Deutschland mit den Folgen einer hohen Inflation, stark gestiegener Energiepreise und einer allgemein angespannten wirtschaftlichen Lage konfrontiert. Dies setzt natürlich auch die Gesundheitsversorgung in Sachsen unter zusätzlichen Druck. Und das, obwohl die sächsische Gesundheitspolitik mit den Herausforderungen einer zunehmend älter werdenden Bevölkerung, eines immer größeren Defizites an notwendigen Investitionen in den Krankenhaussektor, der Beschleunigung der Digitalisierung sowie den potentiellen Auswirkungen einer bundesweiten Krankenhausreform bereits vor großen Aufgaben steht.
Doch bei allen offenen Aufgaben gibt es auch zahlreiche Fortschritte, die Sachsen in den vergangenen fünf Jahren erreicht hat. Einer der Wichtigsten war zweifelsohne die Novellierung des alten Sächsischen Krankenhausgesetzes, welches nach gut 30 Jahren eine umfassende Anpassung an die heutigen Gegebenheiten erlebte. Außerdem ist darauf aufbauend am 01.01.2024 ein neuer Krankenhausplan in Kraft getreten, der übergangsweise bis zu einer allgemeinen Krankenhausreform auf Bundesebene bereits erste wichtige Stellschrauben für eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung im Freistaat setzt.
Für uns als Barmer steht das Wohl der Patientinnen und Patienten an erster Stelle. Der Mensch steht im Mittelpunkt. Wir sind der Überzeugung, dass gerade in Anbetracht der aktuellen Herausforderungen und mit Blick auf die bereits geleisteten Fortschritte jetzt nicht nachgelassen werden darf. Das bedeutet auch einen grundlegenden strukturellen Wandel in einigen Bereichen. Allein kurzweilige oder kleinteilige Anpassungen werden nicht reichen.
Die nächste Landesregierung steht vor der Aufgabe neue Antworten für die drängendsten gesundheitspolitischen Fragen zu finden, damit Sachsen auch in Zukunft gut aufgestellt ist. Daher möchten wir Ihnen in der aktuellen Ausgabe unserer STANDORTinfo gerne darlegen, welche Themen aus unserer Sicht eine hohe Priorität besitzen.
Gemeinsam mit den Akteuren des sächsischen Gesundheitswesens sowie den politischen Entscheidungsträgern wollen wir mit daran arbeiten, auch in Zukunft eine bestmögliche Versorgung für die gut 4 Millionen Sächsinnen und Sachsen zu garantieren.