Dresden (18.05.2016) Das Fundament des Körpers schwankt! Immer mehr Menschen leiden unter Fußbeschwerden. Laut Barmer GEK Arztreport 2016 erhielten 7,8 Prozent der behandelten Patienten im Jahr 2014 die Diagnose Q 66 - angeborene Deformitäten der Füße. "Fußbeschwerden sind längst kein reines Frauenproblem mehr. Es sind zwar noch immer mehr Frauen als Männer betroffen, insgesamt aber ist eine steigende Tendenz bei beiden Geschlechtern zu beobachten", sagt Paul-Friedrich Loose, Landesgeschäftsführer der Barmer GEK in Sachsen.
2014 ließen sich bundesweit rund neun Prozent der Frauen und mehr als sechs Prozent der Männer ihre Fußschmerzen, oft verursacht durch Platt- und Hohlfüße, von einem Arzt behandeln. "Nach Hochrechnungen waren es in Sachsen damit rund 317.000 Menschen, davon mehr als 186.000 Frauen und rund 130.000 Männer", so Paul-Friedrich Loose. Im Vorjahreszeitraum waren es nur 7,4 Prozent der Versicherten. Darunter 8,6 Prozent der Frauen und 6,1 Prozent der Männer.
Der Schuh – das wichtigste Kleidungsstück
Falsches Schuhwerk kann bereits angeborene Deformitäten noch verstärken. Negative Eigenschaften der Schuhe wie zu hart, zu eng, zu weit, zu lang und vor allem zu hohe Absätze führen häufig zu weiteren Problemen, wie Sehnenverkürzungen, wunden Füße, Blasen, Druckschmerzen, Deformationen und Hauterkrankungen. Laut "Aktion Gesunder Rücken" haben nur etwa 50 Prozent der Erwachsenen die Schuhbreite 'Normal', rund 45 Prozent haben 'Extrabreit' und etwa fünf Prozent haben einen schmalen Fuß. Die Schuhe müssen aber in Breite und Länge passen, um Beschwerden möglichst zu verhindern. Sie sollten das "natürliche Abrollverhalten" des Fußes gewährleisten. Außerdem sollten Schuhe täglich gewechselt werden.
Tipp: Raus mit den Füßen an die Luft, wann immer es geht
Barfuß auf natürlichen Böden zu gehen ist gesund. "Doch unser Alltag lässt gerade das viel zu selten zu. Die heutigen festen Zivilisationsböden in Kombination mit ungeeignetem Schuhwerk stellen daher eine hohe Belastung dar", beschreibt Loose das Problem. Das hat negative Auswirkungen für den Körper. Stoß- und Stauchbelastungen, die durch das Aufsetzen der Füße auf 'harten Böden' entstehen, sind Gift für Wirbelsäule und Gelenke. Beschwerden entstehen dadurch erst oder werden noch verstärkt. Die Wahl gesunden Schuhwerks, ob für den Alltag oder den Arbeitsplatz, ist ein wichtiger Beitrag zur Vermeidung oder Reduzierung vorhandener gesundheitlicher Probleme. Und: zu Hause oder im Urlaub sollte man einfach mal wieder barfuß gehen!
Hintergrund
Für orthopädische Schuhe und Einlagen wendete die Barmer GEK 2014 bundesweit über 79 Millionen Euro auf. Im Jahr 2013 waren es rund 72 Millionen Euro. Das entspricht einer Steigerung um 10,1 Prozent. (Heil- und Hilfsmittelreport 2015, www.barmer-gek.de/546251)
Weitere Informationen zu einzelnen Krankheitsdiagnosen im Arztreport 2016 , auf www.barmer-gek.de/546800