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Migräne: So unterschiedlich sind die Menschen in Hessen betroffen

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Hessen, 4. September 2024 – In Hessen leiden immer mehr Menschen unter Migräne. Das zeigt eine Auswertung des Morbiditäts- und Sozialatlas des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg). Demnach erhielten im Jahr 2022 rund 37 von 1.000 Menschen in Hessen eine entsprechende Diagnose. Damit lag die Diagnoserate fast neun Prozent höher als noch im Jahr 2018 (34 je 1.000). Mit rund 57 Betroffenen je 1.000 Personen waren Frauen in Hessen mehr als drei Mal häufiger von einer Migräne betroffen als Männer (17 je 1.000). Die meisten Migräne-Diagnosen wurden in der Altersgruppe der 50- bis 59-Jährigen gestellt. Rund 53 von 1.000 Personen in diesem Alter litten unter dem ausgeprägten Kopfschmerz. „Die genauen Ursachen für Migräne sind noch nicht abschließend erforscht. Neben einer genetischen Prägung lösen bestimmte Umstände oder Reize einen Migräneanfall aus. Diese Trigger sind individuell unterschiedlich. Häufig sind es Wetterveränderungen, Stress, unregelmäßiger Schlaf aber auch Geruchs- oder Lärmbelästigungen“, sagt Barmer-Landeschef, Martin Till. Migränepatientinnen und -patienten werde empfohlen, ein Kopfschmerztagebuch zu führen. Dies helfe ihnen, herauszufinden, auf welche Trigger sie reagieren und wie sie diese vermeiden können.

Zahl der Migräne-Diagnosen im Vogelsbergkreis am höchsten 

Hessinnen und Hessen aus dem Rhein-Main-Gebiet erhielten die Diagnose Migräne seltener als die Menschen in den nördlicheren Landkreisen. Im Vogelsbergkreis lag die Zahl der Migräne-Patientinnen und -patienten im Jahr 2022 mit knapp 44 Betroffenen je 1.000 Personen am höchsten. Auch in Waldeck-Frankenberg lag die Diagnoserate mit 43 je 1.000 über dem Durchschnitt. In Gießen und Hersfeld-Rotenburg wurden bei jeweils 42 von 1.000 Menschen eine Migräne registriert. Weniger Diagnosen wurden in Frankfurt gestellt. Hier litten 33 von 1.000 Menschen an einer ärztlich festgestellten Migräne. In Darmstadt kam die schmerzintensive Erkrankung hessenweit am seltensten vor, 29 von 1.000 Menschen hatten dort eine ärztliche Diagnose erhalten.

Migräne geht oft mit psychischen Leiden einher

Wer eine Migräne-Diagnose erhält, leidet häufig auch unter typischen Begleiterkrankungen. Das zeigen die Daten aus dem Barmer Morbiditäts- und Sozialatlas. So waren im Jahr 2022 annähernd 30 Prozent der Menschen mit einer diagnostizierten Migräne auch von einer Depression betroffen. Rund 27 Prozent erhielten neben der Migräne auch die Diagnose Rückenschmerz. Knapp 25 Prozent litten zugleich unter Migräne und Bluthochdruck. „Gerade, wenn eine Migräne in Verbindung mit anderen Erkrankungen auftritt, ist ärztlicher Rat besonders wichtig. Eine individuell passende Therapie und vorbeugende Maßnahmen können dazu beitragen, dass sich Symptome möglichst wenig wechselseitig auslösen und verstärken“, so Till.

Migräneprophylaxe durch Ausdauersport

Migräneattacken äußern sich durch einseitig pulsierend-pochende Schmerzen, die mit Appetitlosigkeit, Übelkeit bis hin zu Erbrechen, sowie Schwindel, Lärm- und Lichtempfindlichkeit verbunden sein können. Der Einsatz von Schmerzmitteln sollte mit dem Hausarzt bzw. der Hausärztin abgestimmt und mit anderen Verfahren ergänzt werden. Empfohlen werden Entspannungstrainings, vor allem die progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, aber auch Ausdauersport. „Vorbeugende Maßnahmen können die Migräne bei den Betroffenen nicht vollständig vermeiden, aber die Häufigkeit, Schwere und Dauer der Migräneattacken verringern“, so Till

 

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Dr. Carlo Thielmann
Pressesprecher Barmer Hessen
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