Frankfurt, 11. Oktober 2023 – In Hessen leiden immer mehr Menschen unter Migräne. Das geht aus Daten des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) hervor. Demnach erhielten im Jahr 2022 5,6 Prozent der hessischen Bevölkerung, rund 358.000 Hessinnen und Hessen, die Diagnose Migräne. Im Jahr 2012 waren es noch 4,5 Prozent oder rund 271.000 Menschen in Hessen. Nur in Berlin und Thüringen wurde die Diagnose im Jahr 2022 häufiger als in Hessen gestellt. „Auffällig ist, dass Migräne bei jungen Leuten besonders häufig auftritt und hier insbesondere bei Frauen. In der Gruppe der 20- bis 29-Jährigen sind rund 11,9 Prozent der Frauen und 5,2 Prozent der Männer von Migräne betroffen“, sagt Martin Till, Landeschef der Barmer in Hessen.
Trigger kennen und vermeiden
Die genauen Ursachen für Migräne sind noch nicht abschließend erforscht. Neben einer genetischen Präposition lösen bestimmte Umstände oder Reize einen Migräneanfall aus. Diese Trigger sind individuell unterschiedlich. Häufig sind es Wetterveränderungen, Stress, Hormonschwankungen innerhalb des Menstruationszyklus, unregelmäßiger Schlaf aber auch Geruchs- oder Lärmbelästigungen. „Migränepatientinnen und -patienten wird empfohlen, ein Kopfschmerztagebuch zu führen. Dies hilft ihnen, herauszufinden, auf welche Trigger sie reagieren und wie sie diese vermeiden können“, sagt Till.
Migräneprophylaxe durch Ausdauersport
Migräneattacken äußern sich durch einseitig pulsierend-pochende Schmerzen, die mit Appetitlosigkeit, Übelkeit bis hin zu Erbrechen, sowie Schwindel, Lärm- und Lichtempfindlichkeit verbunden sein können. Der Einsatz von Schmerzmitteln sollte mit dem Hausarzt bzw. der Hausärztin abgestimmt und mit anderen Verfahren ergänzt werden. Empfohlen werden Entspannungstrainings, vor allem die progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, aber auch Ausdauersport. „Prophylaktische Maßnahmen können die Migräne bei den Betroffenen nicht vollständig vermeiden, aber die Häufigkeit, Schwere und Dauer der Migräneattacken verringern“ empfiehlt Till.