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HIV-Diagnosen in Frankfurt am häufigsten

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Frankfurt, 11. März 2025 – In keiner anderen Region Deutschlands werden so viele HIV-Diagnosen gestellt wie in Frankfurt am Main. Das zeigt eine Auswertung des Barmer Morbiditäts- und Sozialatlas. Demnach wurde im aktuellsten Auswertungsjahr 2022 bei fünf von 1.000 Menschen in Frankfurt die Diagnose HIV/Aids registriert. In Köln und Berlin wurden Diagnoseraten von 4,9 und 4,8 je 1.000 festgestellt. Die durchschnittliche Diagnoserate in Hessen lag bei 1,6 je 1.000, die des Bundes bei 1,3. Auch in Offenbach am Main und Kassel lagen mit rund 3,9 und 2,1 Betroffenen je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohnern die Diagnoseraten über dem Durchschnitt. Zwischen den Jahren 2018 und 2022 stieg die Zahl der Diagnosen in Hessen von rund 1,5 auf 1,6 je 1.000 an, in Frankfurt hingegen blieb die Diagnoserate in diesem Zeitraum konstant. „Eine HIV-Infektion kann heute mit sehr wirkungsvollen und nebenwirkungsarmen Medikamenten behandelt werden. Diese Therapien können den Ausbruch der Immunschwächeerkrankung Aids verhindern und Betroffenen ein langes Leben ohne erhebliche Einschränkungen ermöglichen“, erklärt Martin Till, Landeschef der Barmer in Hessen. Wichtig sei, dass eine HIV-Infektion zunächst durch einen Test erkannt werde, damit man eine Therapie beginnen könne und Ansteckungsrisiken unter Kontrolle bekomme. Wer sich gefährdet fühle, könne auf Test- und Informationsangebote der Deutschen Aidshilfe und Gesundheitsämter zurückgreifen oder ein offenes Gespräch in seiner Hausarztpraxis suchen.

30 Prozent der HIV-positiven Menschen leiden auch unter Depression

Laut Barmer Morbiditäts- und Sozialatlas wurde die Diagnose HIV im Jahr 2022 unter 50- bis 59-Jährigen Menschen in Hessen am häufigsten gestellt. In dieser Altersgruppe erhielten 4,1 von 1.000 Personen eine HIV-Diagnose. In Hessen sind zudem Männer mit einer Diagnoserate von rund 2,5 je 1.000 von einer HIV-Infektion betroffen, bei den Frauen waren es 0,8 von 1.000. Damit ist Hessen das Flächenland mit der bundesweit höchsten Diagnoserate in der weiblichen Bevölkerung. In Frankfurt am Main lag die Diagnoserate unter Männern bei 8,4 je 1.000 und bei 1,8 je 1.000 bei den Frauen. „Noch immer gibt es viele Vorbehalte gegenüber HIV und Aids. Tatsache ist aber, dass HIV-positive Menschen nicht mehr infektiös sind, wenn sie erfolgreich behandelt werden. Ihre Lebenserwartung weicht nicht vom Durchschnitt ab. Ausgrenzung, Zurückweisung und Angst belasten Betroffene aber häufig sehr schwer. Rund 30 Prozent der Menschen mit einer HIV-Diagnose sind auch von einer Depression betroffen“, erklärt Till. Diese Stigmatisierung müsse ein Ende haben.
 

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Pressesprecher Barmer Hessen
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