Frankfurt, 25. Mai 2022 – Starke Schmerzen während der Regelblutung, Unterleibskrämpfe oder auch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr können Anzeichen für eine Endometriose sein. Hierbei handelt es sich um eine der häufigsten Unterleibserkrankungen bei Frauen. Laut Barmer-Daten haben 0,75 Prozent der Frauen in Hessen eine ärztlich diagnostizierte Endometriose. Das entspricht hochgerechnet etwa 23.900 Betroffenen im Land. Ursache der Krankheit sind gutartige Wucherungen aus gebärmutterschleimhautartigem Gewebe, das außerhalb der Gebärmutterhöhle meist in benachbarten Organen wächst. Fachleute bezeichnen solche Gewebsinseln auch als Endometriose-Herde. „So verschieden die Orte sind, an denen sich die Wucherungen ansiedeln, so unterschiedlich kann die Erkrankung und ihre Symptomatik ausgeprägt sein. Endometriose kann schmerzhaft sein und kann sogar die Fruchtbarkeit mindern“, sagt Martin Till, Landesgeschäftsführer der Barmer. Oftmals wissen Frauen nicht einmal, dass sie unter einer Endometriose leiden. Sie hielten starke Schmerzen vor, während oder nach der Periode für normal. „Wir wollen dafür sensibilisieren, dass Betroffene ihr Leiden medizinisch abklären lassen“, so Till.
Zahl der Diagnosen steigt
Zwischen den Jahren 2005 und 2020 stieg bundesweit der weibliche Bevölkerungsanteil mit einer diagnostizierten Endometriose um rund 84 Prozent an. Besonders in den letzten Jahren wurde die Diagnose häufiger gestellt. So stieg zwischen 2017 und 2020 der Anteil der Frauen mit einer entsprechenden Diagnose mehr als doppelt so stark an wie in den Vorjahren. Am häufigsten wurde die Diagnose in der Altersgruppe zwischen 40 und 49 Jahren gestellt. „Es ist nicht davon auszugehen, dass die Erkrankung über die Jahre immer häufiger auftritt. Der Trend zeigt vielmehr, dass die Endometriose tendenziell häufiger diagnostiziert wird und seltener unerkannt bleibt“, erklärt Till. Dies könne auch damit zusammenhängen, dass Betroffene offener mit ihrer Erkrankung umgehen und mehr Informationen zum Krankheitsbild zur Verfügung stehen. Leider sei immer noch von einer erheblichen Dunkelziffer bei den Erkrankungen auszugehen. Es sei deshalb wichtig, die Endometriose weiter ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, um Diagnose- und Therapieoptionen für Betroffene aufzuzeigen.