Frankfurt, 14. November 2022 – Fast 540.000 Menschen in Hessen sind an Diabetes mellitus Typ 2 erkrankt. Das entspricht rund 8,6 Prozent der Bevölkerung. Hessen liegt damit knapp unter dem Bundesdurchschnitt von 8,7 Prozent. Das geht aus dem aktuellen Diabetes-Atlas des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung anlässlich des heutigen Weltdiabetestags hervor. In Hessen gibt es im Schnitt weniger Betroffene als in Thüringen (12 Prozent) und in Rheinland-Pfalz (8,9 Prozent) aber mehr als in Nordrhein-Westfalen (8,1 Prozent), Niedersachsen (8,3 Prozent), Bayern (7,8 Prozent) und Baden-Württemberg (7,3 Prozent). „Alters- oder Geschlechtsstrukturen allein können die regionalen Unterschiede bei den Diabetes-Typ-2-Erkrankungen nicht erklären, denn die Krankheit hat viele Ursachen wie etwa ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel. Deshalb ist es wichtig, dass die Nationale Diabetes-Strategie weiter ausgestaltet und umgesetzt wird“, fordert Martin Till, Landeschef der BARMER in Hessen. Bei Diabetes mellitus Typ 2 lasse sich mit Prävention eine Menge erreichen. Mit geänderten Ess- und Bewegungsgewohnheiten sei die Krankheit vermeidbar oder lasse sich zumindest im Verlauf abschwächen oder hinauszögern.
Zahl der Betroffenen um 26 Prozent gestiegen
Aus den Daten der BARMER geht zudem hervor, dass der Anteil der an Diabetes-Typ-2-Erkrankten in Hessen seit dem Jahr 2011 um fast 26 Prozent angestiegen ist. Dabei gebe es klare Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Während in den ersten vier Lebensdekaden Frauen und Männer fast im selben Maße an Typ-2-Diabetes erkrankten, steige die Rate bei Männern ab 40 stark an. Die höchste Betroffenheit gebe es in Hessen laut Barmer-Diabetes-Atlas im Alter von 80 bis 89 Jahren mit 25 Prozent erkrankten Frauen und 32 Prozent Männern. „Diabetes mellitus Typ 2 kommt mit zunehmendem Alter verstärkt vor. Aufgrund des demografischen Wandels dürfte die Zahl der Betroffenen künftig zunehmen. Ein Schwerpunkt auf Prävention ist auch deshalb so wichtig, weil Diabetes schwerwiegende Folgeerkrankungen nach sich ziehen kann, etwa an Herz und Gefäßen“, so Till.