Seit dem 18. März 2020 ist Claudia Loss (SPD) Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft und für ihre Fraktion seit Mitte Juni 2020 Fachsprecherin für Gesundheit. In einem kurzen Interview gibt sie einen Ausblick auf die Themen, die in dieser Legislaturperiode wichtig sind und in ihre ersten Tage im parlamentarischen Betrieb.
1. Was möchten Sie persönlich in den kommenden fünf Jahren für den Bereich Gesundheit und Pflege in Hamburg erreichen? Was ist Ihr persönliches Herzensthema?
Claudia Loss, Fachsprecherin für Gesundheit der SPD-Fraktion: Persönlich liegt mir das Thema Palliativmedizin besonders am Herzen, weil ich selbst als Krankenschwester in dem Bereich arbeite. Wir wollen hier die ambulante Versorgung stärken und Palliativmedizin stärker in die bestehende pflegerische und medizinische Versorgung integrieren. Daneben gibt es noch viele wichtige Themen, die wir in der Koalition in den nächsten fünf Jahren umsetzen und vorantreiben werden. Unter anderem soll die Versorgung in den Randbezirken durch Allgemein- und Kinderärzte verbessert werden. Wir wollen die ambulante Suchthilfe weiterentwickeln. Ebenso die psychiatrische und psychotherapeutische Versorgung. Und: wir wollen das Thema Gesundheitsvorsorge voranbringen.
2. Wo sehen Sie derzeit den größten Handlungsbedarf in Hamburg in Hinblick auf das Thema Gesundheit?
Loss: Neben der Bewältigung der Corona-Krise wird das Thema Pflege ein wichtiges Thema für uns bleiben. Wir werden Pflegebedürftige und ihre Angehörigen mit mehreren Maßnahmen unterstützen. Zum Beispiel werden wir Angebote zur Tages- und Kurzzeitpflege ausweiten. Pflegeeinrichtungen sollen sich mit ambulanten Angeboten in die Quartiere öffnen. Pflegestützpunkte, als wohnortnahe Anlaufstelle für alle Fragen von Pflegehaushalten, sollen ausgebaut werden.
3. Seit März sind Sie Mitglied in der Bürgerschaft. Wie schaffen Sie es trotz der schwierigen Rahmenbedingungen aufgrund der Corona-Pandemie, im parlamentarischen Betrieb anzukommen?
Loss: Der Einstieg war tatsächlich schwierig. Die Bandbreite der Politik war eingeschränkt und der Kontakt untereinander natürlich auch. Anfangs haben wir uns, wie viele andere auch, mit Telekonferenzen beholfen. Inzwischen tagen aber schon wieder Arbeitskreise und Ausschüsse und man lernt die Abläufe und Kollegen jetzt auch persönlich kennen, wenn auch noch mit Abstand.