Hamburg, 12. Mai 2022 – In der Hansestadt waren im Jahr 2020 knapp 31.000 Männer und Frauen alkoholkrank. Darauf weist die Barmer anlässlich der Aktionswoche Alkohol hin, die am Sonnabend beginnt. Die Zahl der Betroffenen hat sich in den vergangenen sechs Jahren kaum verändert: Sie liegt in Hamburg bei 1,8 Patienten je 100 Einwohnern. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 1,39. „Viele unterschätzen sowohl das Suchtpotenzial als auch die gesundheitlichen Risiken von Alkohol. Das hat auch damit zu tun, dass Alkohol in Deutschland ein Kulturgut und gesellschaftlich akzeptiert ist. Dabei ist Alkohol ein Zellgift, dass für die Entstehung von mehr als 200 Krankheiten mit verantwortlich ist“, sagt Dr. Susanne Klein, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Hamburg. Darunter seien Krankheiten wie Krebs, psychische Störungen und Leberzirrhose.
2.900 junge Menschen aus Hamburg sind alkoholabhängig
Wie die Auswertung des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) weiter zeigt, ist die Zahl alkoholkranker Frauen in Hamburg je 100 Einwohner von 2016 bis zum Jahr 2020 um 15 Prozent gesunken. Im gleichen Ausmaß nahm die Zahl alkoholkranker Männer in diesem Zeitraum zu. Die meisten Patienten je 100 Einwohner gibt es in der Altersgruppe von 55 bis 65 Jahren. Unter den 9.000 Betroffenen ist der Anteil der Männer mehr als doppelt so hoch wie der von Frauen. Demgegenüber stehen knapp 2.900 junge Menschen im Alter bis 35 Jahre, bei denen eine Alkoholabhängigkeit ärztlich festgestellt wurde.