Pressemitteilung aus Hamburg

Krätze-Zahlen in Hamburg deutlich rückläufig – Kontaktbeschränkungen verhinderten Ansteckungen

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Hamburg, 6. Dezember 2023 – Die Zahl der Krätze-Fälle in der Stadt ist auf den tiefsten Stand seit sechs Jahren gesunken. Vergangenes Jahr diagnostizierten Hamburgs Ärztinnen und Ärzte 8.600 dieser Erkrankungen. Im Jahr 2018 waren es noch mehr als doppelt so viele. Das zeigt eine Analyse der Barmer. Besonders stark ausgeprägt ist der Rückgang bei Kindern und Jugendlichen im Alter von zehn bis 19 Jahren sowie bei jungen Erwachsenen bis 29 Jahre. „Vor allem Kinder sowie ältere und kranke Menschen stecken sich leicht mit Krätze an, weshalb sich Krätzmilben schnell in Kindertagesstätten, Pflegeheimen oder Krankenhäusern ausbreiten. Somit liegt es nahe, dass die Kontaktbeschränkungen in der Corona-Pandemie mit für die sinkenden Zahlen verantwortlich sind“, sagt Dr. Susanne Klein, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Hamburg. Über alle Altersgruppen hinweg betrug der Anteil der Erkrankten in der Stadt zur Hochzeit im Jahr 2018 0,94 Prozent. Vergangenes Jahr lag die Rate mit 0,45 um mehr als die Hälfte niedriger und nur noch knapp über dem Niveau des Jahres 2016 mit 0,41 Prozent. Bei den Zehn- bis 19-Jährigen sank der Anteil der Betroffenen von 3,04 Prozent im Jahr 2018 um fast zwei Drittel auf 1,13 Prozent im vergangenen Jahr.

Krätzeansteckung auch bei guter Körperhygiene 

Ausgelöst werde Krätze durch die Krätzmilbe. Gelange eine weibliche befruchtete Milbe auf die Haut des Menschen, grabe sie sich in die oberste Hautschicht und lege dort ihre Eier ab. Durch den Kot der Milbe komme es zu juckenden und brennenden Entzündungen. „Anders als oft angenommen ist Krätze keine Folge mangelnder Körperhygiene. Die Übertragung erfolgt durch längeren Hautkontakt, weshalb Eltern mit Kleinkindern oder Pflegebedürftige sowie deren Betreuerinnen und Betreuer besonders gefährdet sind“, so Klein. Die Milben legten ihre Eier bevorzugt an warmen Körperstellen ab, etwa in Fingerzwischenräumen, in den Achseln und an den Genitalien.

Bei Verdacht schnell ärztliche Hilfe einholen

Betroffene sollten kein falsches Schamgefühl entwickeln und erste Anzeichen auf Krätze wie gerötete Papeln zwischen den Fingern oder im Intimbereich zügig ärztlich abklären lassen. „Zur Behandlung verordnet die Ärztin oder der Arzt meist Cremes, Salben oder Lotionen zum Auftragen. Diese töten die Eier und Larven umgehend ab. Dann ist auch die Ansteckungsgefahr gebannt. Bis dahin sollten Kleidung und Bettwäsche täglich gewechselt und bei mindestens 50 Grad gewaschen werden“, sagt Klein. Juckreiz und Hautveränderungen könnten allerdings noch über Wochen anhalten. Hiergegen könnten Ärzte Pflegecremes oder antientzündliche Salben verordnen. 

Pressekontakt:

Mareike Rehberg-Sossidi
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