Frau kratzt sich am Unterarm
Pressemitteilungen 2023

Krätze-Zahlen in Schleswig-Holstein deutlich rückläufig

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Kiel, 6. Dezember 2023 – Die Zahl der Krätze-Fälle in Schleswig-Holstein ist auf den tiefsten Stand seit dem Jahr 2019 gesunken. Vergangenes Jahr diagnostizierten Schleswig-Holsteins Ärztinnen und Ärzte 13.400 dieser Erkrankungen. Im Jahr 2019 waren es mit 25.600 fast doppelt so viele. Das zeigt eine Analyse der Barmer. „Es liegt nahe, dass die Kontaktbeschränkungen in der Corona-Pandemie mit für die sinkenden Zahlen verantwortlich sind“, sagt Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein. Besonders stark ausgeprägt sei der Rückgang bei Kindern und Jugendlichen. „Vor allem Kinder sowie ältere und kranke Menschen stecken sich leicht mit Krätze an, weshalb sich Krätzmilben schnell in Kindertagesstätten, Pflegeheimen oder Krankenhäusern ausbreiten“, sagt Hillebrandt. Über alle Altersgruppen hinweg betrug der Anteil der Erkrankten in Schleswig-Holstein zum Boom im Jahr 2019 noch 0,9 Prozent. Vergangenes Jahr lag die Rate mit 0,45 Prozent um die Hälfte niedriger. In der Altersgruppe 70+ gab es im gleichen Zeitraum einen Rückgang von 0,3 auf 0,22 Prozent, also lediglich um ein Viertel.

Krätzeansteckung auch bei guter Körperhygiene 

Ausgelöst werde Krätze von der Krätzmilbe. Gelange eine weibliche befruchtete Milbe auf die Haut des Menschen, grabe sie sich in die oberste Hautschicht und lege dort ihre Eier ab. Durch den Kot der Milbe komme es zu juckenden und brennenden Entzündungen. „Anders als oft angenommen ist Krätze keine Folge mangelnder Körperhygiene. Die Übertragung erfolgt durch längeren Hautkontakt, weshalb Eltern mit Kleinkindern oder Pflegebedürftige sowie deren Betreuerinnen und Betreuer besonders gefährdet sind“, so Hillebrandt. Die Milben legten ihre Eier bevorzugt an warmen Körperstellen ab, etwa in Fingerzwischenräumen, in den Achseln und an den Genitalien.

Bei Verdacht schnell ärztliche Hilfe einholen

Betroffene sollten kein falsches Schamgefühl entwickeln und erste Anzeichen auf Krätze wie gerötete Papeln zwischen den Fingern oder im Intimbereich zügig ärztlich abklären lassen. „Zur Behandlung verordnet die Ärztin oder der Arzt meist Cremes, Salben oder Lotionen zum Auftragen. Diese töten die Eier und Larven umgehend ab. Dann ist auch die Ansteckungsgefahr gebannt. Bis dahin sollten Kleidung und Bettwäsche täglich gewechselt und bei mindestens 50 Grad gewaschen werden“, sagt Hillebrandt. Juckreiz und Hautveränderungen könnten allerdings noch über Wochen anhalten. Hiergegen könnten Ärzte Pflegecremes oder antientzündliche Salben verordnen.

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Torsten Nowak
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