Pressemitteilung aus Hamburg

Europäischer Tag der Depression (02.10.) – Hamburg ist die Hochburg depressiver Erkrankungen

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Hamburg, 30. September 2022 – In keinem anderen Bundesland ist die Rate ärztlich diagnostizierter Depressionen höher als in der Hansestadt. Laut Barmer Arztreport sind knapp 13 Prozent der Versicherten wegen einer depressiven Episode in ärztlicher Behandlung. Hochgerechnet entspricht das etwa 236.600 Betroffenen. Ihr Anteil ist im Analysezeitraum von 2010 bis 2020 um 11,4 Prozent angestiegen. „Möglicherweise sind steigende Diagnosezahlen darin begründet, dass Stigmata gegenüber psychischen Erkrankungen aufbrechen und Betroffene eher geneigt sind, sich Hilfe zu holen. Denn es gibt keinen Grund, sich für ein seelisches Leiden zu schämen“, so Dr. Susanne Klein, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Hamburg. Anlässlich des Europäischen Tags der Depression am 2. Oktober rate sie dringend, sich bei länger anhaltender und grundloser Verstimmung, Erschöpfung, Traurigkeit, Angstgefühlen oder ähnlichen Symptomen ärztlich oder psychologisch beraten zu lassen.

Immer mehr Männer wegen Depressionen in Behandlung 

Laut Datenlage sind Frauen deutlich häufiger von Depressionen betroffen als Männer. So liegt die Diagnoserate bei den Frauen in Hamburg mit knapp 16 Prozent fast doppelt so hoch wie bei den Männern mit 9,4 Prozent. „Auch wenn mehr Frauen aufgrund von Depressionen behandelt werden, hat der Anteil an depressiven Männern in den vergangenen Jahren stärker zugenommen“, so Klein. Demnach hat sich die Betroffenenrate von 2010 bis 2020 bei Männern um 23 Prozent erhöht. Bei Frauen war es ein Anstieg von rund sechs Prozent. „Früher verbargen sich die Symptome von Depressionen oftmals hinter Diagnosen wie chronischen Rückenschmerzen oder Erschöpfung. Heute gelingt es sowohl Betroffenen als auch Ärztinnen und Ärzten offenbar eher, die Beschwerden richtig zuzuordnen“, sagt Klein. Auch wenn dies eine positive Entwicklung sei, gebe es noch eine hohe Dunkelziffer. Dabei sei es wichtig, Depressionen möglichst frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. „Ohne professionelle Hilfe besteht die Gefahr, dass sich die Erkrankung chronifiziert“, so Klein. 

Depressionen erkennen

Depressionen zu erkennen, ist nicht immer einfach. Denn jeder Mensch ist ab und an niedergeschlagen, lustlos oder auch mal verzweifelt. Hält ein emotionales Tief über mehrere Wochen oder Monate an, könnte das ein Anzeichen für eine Depression sein. Außer Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Freudlosigkeit und Desinteresse, selbst an Hobbys und Unternehmungen, die zuvor Freude bereitet haben, könnten auch körperliche Symptome auftreten. Diese sind zum Beispiel Müdigkeit, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust oder -zunahme, sexuelle Lustlosigkeit, Magen-Darm-Probleme und/oder erhöhte Schmerzempfindlichkeit. „Im Gespräch mit Hausärztin oder Hausarzt kann die genaue Diagnose abgeklärt und ein weiterer möglicher Behandlungsweg besprochen werden. Generell gilt, dass sich Depressionen heute gut behandeln lassen und kein Tabu-Thema mehr sind“, so Susanne Klein. 

Mehr über psychische Erkrankungen und Wege aus der Depression unter barmer.de/s000012
 

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Mareike Rehberg-Sossidi
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