Pressemitteilung aus Hamburg

Barmer Zahnreport 2023: Prophylaxe bei Kindern hat noch viel Potenzial

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Hamburg, 1. September 2023 – Kinder und Jugendliche aus der Stadt sind zu selten bei der Zahnvorsorge. Das geht aus dem Barmer Zahnreport hervor. Demnach war im Jahr 2021 nur jedes dritte Kind im Alter bis vier Jahre zur Prophylaxe in einer Zahnarztpraxis. In den Altersgruppen der Fünf- bis Neunjährigen und der Zehn- bis 14-Jährigen waren es immerhin etwas mehr als zwei Drittel der Heranwachsenden. Wie die Langzeitbeobachtung zeigt, hatte die Corona-Pandemie kaum Auswirkungen darauf, wie häufig die Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch genommen wurden. „Um Karies und Zahnerkrankungen konsequent zu verhindern, muss der Besuch in der Zahnarztpraxis spätestens mit dem ersten Milchzahn zur Routine werden“, sagt Dr. Susanne Klein, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Hamburg. Dass mehr Prophylaxe erforderlich sei, belegten auch Zahlen aus der jüngsten Studie der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege (DAJ-Studie). Demnach haben in Hamburg knapp 42 Prozent der Erstklässler Karies. Bei 36,6 Prozent seien kariöse Milchzähne nicht saniert.

Zahngesundheit und Bildung hängen zusammen

Nicht wahrgenommene Zahnvorsorge führe letztendlich zu therapeutischen Maßnahmen und häufig zu Zahnersatz. Dem Zahnreport zufolge gibt es zudem einen Zusammenhang zwischen dem Bildungsstand und der erforderlichen Versorgung mit Zahnersatz. Diese sei umso seltener nötig, je höher der Ausbildungsgrad der Versicherten sei. So gebe es bei Versicherten mit höherem Bildungsstand wie einem Diplom oder Magister-Abschluss im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt etwa 35 Prozent weniger Betroffene mit hoher Inanspruchnahme von Zahnersatz. Das weise auf deutlich weniger ausgeprägte Gebissschäden hin. „Der Zahnreport belegt eindrücklich, dass diese Faktoren bei der Analyse und Planung prophylaktischer und therapeutischer Leistungen berücksichtigt werden sollten“, so Klein.

Eigenverantwortliche Mundhygiene als Ziel von Prävention

Der Zahnreport kommt insgesamt zu dem Ergebnis, dass individuelle Zehnjahresverläufe auf eine vergleichsweise stabile Mundgesundheit bei vielen Versicherten hindeuten. Einen Teil der Versicherten erreichen präventive Angebote und nachhaltige Versorgung jedoch offensichtlich noch nicht. „Um den kontinuierlichen Therapiebedarf bei Patienten mit hoher Krankheitslast zu verringern, ist ein weiter verbesserter Zugang zur professionellen Anleitung für die richtige Mundhygiene wünschenswert. Das gilt sowohl für Kinder als auch für Erwachsene. Wir appellieren daher in aller Deutlichkeit: Gehen Sie regelmäßig zum Zahnarzt“, sagt Klein. Übergeordnetes Ziel von Prävention in der zahnärztlichen Versorgung sei es, bereits im Kindesalter mit Aufklärung und Anleitung zur eigenverantwortlichen und effektiven Mundhygiene zu beginnen. Deshalb hätten bei der Barmer versicherte Kinder bereits ab dem sechsten Lebensmonat Anspruch auf Prophylaxe. Das Erlernte müsse dann ein Leben lang gründlich umgesetzt werden. „Eltern sollten die Früherkennungsuntersuchungen als Chance nutzen, dass ihr Kind eine natürliche Beziehung zum Zahnarzt aufbauen kann und der erste Zahnarztbesuch nicht erst bei Schmerzen erfolgt“, so Klein.

Den Zahnreport 2023 können Sie hier herunterladen.

Pressekontakt:

Mareike Rehberg-Sossidi
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