Hamburg, 28. April 2022 – Die Menschen in der Hansestadt erhalten etwas mehr Physio- oder Ergotherapie als in vielen anderen Bundesländern. Die Heilmittelausgaben liegen in der Stadt 2,3 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Das geht aus dem Heilmittelreport der Barmer hervor. Demnach liegt der Wert in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern bis zu 42 Prozent über dem Bundesschnitt. Schlusslicht ist Bremen mit Heilmittelausgaben von 29 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt. „Die deutlichen regionalen Unterschiede beim Einsatz von Heilmitteln sind rein medizinisch nicht erklärbar. Im Sinne der Patientinnen und Patienten ist mehr Transparenz zum Nutzen und zum medizinisch angemessenen Einsatz von Heilmitteln erforderlich, also mehr Klarheit“, sagt Dr. Susanne Klein, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Hamburg. Bei den physiotherapeutischen Leistungen dominiere in den östlichen Bundesländern die Manuelle Therapie, in den westlichen Bundesländern werde hingegen in erster Linie Krankengymnastik verordnet. Die Ursachen für die regional unterschiedlichen Therapieentscheidungen müssten ebenso wie die Effektivität der therapeutischen Maßnahmen weiter untersucht werden.
Im Osten schneller zum Heilmittel
Patientinnen und Patienten der östlichen Bundesländer wird laut Barmer häufiger ein Heilmittel verordnet als Gleichaltrigen in den westlichen Bundesländern und den Stadtstaaten. Das gelte vor allem für Physio- und Ergotherapie. Bei der Logopädie gebe es hingegen eine andere regionale Verteilung. Dort sei wiederum Bremen Schlusslicht im Vergleich zum Bundesdurchschnitt (-19 Prozent), während Nordrhein-Westfalen (+ 18 Prozent) die meisten Logopädie-Patienten aufweisen könne vor Sachsen und Hamburg (+11, bzw. +6 Prozent). „Die regionalen Unterschiede zeigen, dass bei Heilmitteln mehr Transparenz erforderlich ist. Dies würde deren patientenorientierten Einsatz weiter stärken“, so Klein.