Pressemitteilung aus Hamburg

Alkohol, Drogen, Medikamente: Hamburgs Beschäftigte besonders suchtgefährdet

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Hamburg, 2. November 2023 – Die Gefahr, an einer Sucht zu erkranken, ist in der Stadt größer als im Bundesschnitt und in zwei Branchen besonders hoch. Beschäftigte im Bereich Energie- und Wasserversorgung, Entsorgung und Baugewerbe sowie in der Gastronomie und im Beherbergungsgewerbe sind stark gefährdet. Das geht aus dem Morbiditäts- und Sozialatlas des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) hervor. Demnach lag die Rate für eine Suchterkrankung im Zusammenhang mit Alkohol, Drogen oder Medikamenten im Jahr 2021 bei 202 (Ver-/Entsorgung, Bau) beziehungsweise 194 Fällen (Gastgewerbe) pro 10.000 Einwohner. Am geringsten ist das Risiko einer Abhängigkeit in der Verwaltung mit 116 Fällen. „Sucht ist keine Willens- oder Charakterschwäche, sondern eine chronische Krankheit, die jede und jeden treffen kann. Eine Chronifizierung lässt sich aber verhindern, wenn Suchtkranke so früh wie möglich Hilfe bei Ärztinnen und Ärzten suchen. Beratung und Therapie können dann am ehesten greifen“, sagt Dr. Susanne Klein, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Hamburg.

Abhängigkeit hat viele verschiedene Ursachen

Abhängigkeit habe viele Ursachen und Ausprägungen. In der Regel entstehe sie durch das Zusammenwirken verschiedener biologischer, psychologischer, psychotraumatologischer und sozialer Faktoren. Die Barmer kläre deshalb umfassend über Risiken von Suchtmitteln jedweder Art auf und informiere patientengerecht über Wege, von einer Sucht loszukommen. Beispiele für solche Angebote seien etwa zertifizierte Gesundheitskurse zum Thema Sucht oder der Teledoktor, bei dem medizinische Expertinnen und Experten der Barmer telefonisch beraten.

Erhebliche regionale Unterschiede

Der Analyse der Barmer zufolge sind die Raten von Suchterkrankungen regional sehr unterschiedlich. Während der Wert über alle Branchen in Rheinland-Pflanz mit 154 Fällen pro 10.000 Einwohner am niedrigsten ausfällt, liegt Hamburg mit 224 Fällen im bundesweiten Vergleich auf Platz fünf hinter Bremen (275), Mecklenburg-Vorpommern (244), Berlin (232) und Sachsen (226). Der Bundesschnitt liegt bei 183 Fällen je 10.000 Einwohner.

Pressekontakt:

Mareike Rehberg-Sossidi
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