Deniz Celik (DIE LINKE Hamburg) zieht ein Fazit zur Gesundheitspolitik der vergangenen Legislaturperiode und gibt einen Ausblick auf die nächsten fünf Jahre Hamburger Bürgerschaft.
1. Wenn Sie auf die vergangenen fünf Jahre im Gesundheitsausschuss zurückblicken, welche Inhalte haben Ihnen besonders am Herzen gelegen und welches Thema ist Ihrer Meinung nach zu kurz gekommen?
Deniz Celik: Das Thema Pflegenotstand liegt mir besonders am Herzen. Der Personalmangel und die schlechten Arbeitsbedingungen in Kliniken und Pflegeeinrichtungen sind für die Beschäftigten und die Patienten unerträglich. Wir brauchen endlich eine verbindliche Personalbemessung, die sich nach dem Bedarf der Patienten orientiert.
Das Thema Demenz und Alzheimer wurde im kaum Ausschuss behandelt. Mit dem Thema muss die Bürgerschaft sich in der nächsten Legislaturperiode stärker befassen.
2. Welche gesundheitspolitischen Themen werden Ihrer Meinung nach die Stadt Hamburg in der nächsten Legislaturperiode am meisten bewegen?
Celik: Die zunehmende Kommerzialisierung der Gesundheitsversorgung und der immer schärfer aufstehende Widerspruch zwischen wirtschaftlichen Interessen und der Interessen der Patienten an einer guten Versorgung.
Der Pflegenotstand, die Entlastung der pflegenden Angehörigen sowie eine wohnortnahe, ärztliche Versorgung werden weiterhin wichtige Themen bleiben.
3. Sie sind als Gesundheitspolitiker viel unterwegs. Was war Ihre spannendste Begegnung?
Celik: Mich hat am meisten beeindruckt, dass das Hamburg Bündnis für mehr Pflegepersonal im Rahmen der Volksinitiative fast 30.000 Unterschriften innerhalb von 3 Wochen gesammelt hat. Der Zuspruch und Rückhalt aus der Hamburger Bevölkerung für die Forderungen nach mehr Personal und menschenwürdige Pflege war überwältigend.