Berlin, 20. Juli 2023 –Ob im Urlaub oder zu Hause, Hitze kann besonders für Menschen mit einer Herzerkrankung kritisch werden. In Brandenburg und Berlin betrifft dies rund 3,8 beziehungsweise 3,7 Prozent der Bevölkerung, bei der zusätzliche Probleme auftreten können. Unter den 70 bis 79-Jährigen hat mehr als jede zehnte Person eine Herzinsuffizienz. „Die heißen Tage sind für das Herz eine besondere Belastung. Zugleich reagiert der Körper häufig anders auf die Einnahme von Medikamenten“, sagt Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der BARMER Berlin/Brandenburg. Steigen die Temperaturen stark an, belastet das auch den Kreislauf. Die Herzarbeit steigt und damit auch das Risiko eines Infarktes. Auch könnten Thrombosen, also Blutpfropfen in den Beinen und Lungenembolien auftreten. Um den Sommer etwas sicherer zu genießen, sollten Herzpatientinnen und Herzpatienten auch ohne Durst ein bis zwei Liter Wasser am Tag zusätzlich trinken und die Mittagshitze sowie körperliche Belastungen vermeiden.
Blutdruck bei Hitze häufiger kontrollieren
Steigende Temperaturen würden die Blutgefäße weiten, der Blutdruck sinke. Wenn bei Patientinnen und Patienten mit einer Herzerkrankung dann auch noch Bluthochdruck bestehe, dann könne das eventuell Komplikationen verursachen. Denn eine gute medikamentöse Einstellung bei Bluthochdruck in der kalten Jahreszeit könne in einer Hitzeperiode durcheinandergeraten. Schwindelattacken und Ohnmachtsanfälle könnten drohen. „Bei Bluthochdruck wird geraten, den Blutdruck täglich zur gleichen Zeit zu messen und bei einem starken Abfall schnell eine Ärztin oder einen Arzt zu kontaktieren“, sagt Leyh.
Medikamenteneinnahme bei Hitze
Werden wassertreibende Diuretika, also Wassertabletten eingenommen, dann sollte die Dosis bei Hitze nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt beziehungsweise der behandelnden Ärztin verringert werden, damit der Körper nicht austrocknet. Dem Herz gehen ansonsten Salz sowie Elektrolyte, Natrium, Kalium und Magnesium durch verstärktes Schwitzen verloren. Die Einnahme von Blutdrucksenkern hat zur Folge, dass Durst nicht mehr so stark empfunden wird. Regelmäßiges Trinken von Wasser zu allen Mahlzeiten kann dann insbesondere im Sommer Abhilfe schaffen.