Hier finden Sie Berichte von den Sitzungen des Verwaltungsrats und wichtigen Veranstaltungen. Sie wollen selbst einmal dabei sein? Wir informieren über die Sitzungstermine.
Barmer-Verwaltungsrat erweitert Bonusprogramm - Kostenübernahme bei Reiseschutzimpfungen
Die Barmer übernimmt im kommenden Jahr die kompletten Kosten für Reiseschutzimpfungen bei Privatreisen. Dazu reicht bereits eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission des Robert Koch-Instituts aus. Die entsprechende Satzungs-Mehrleistung hat der Verwaltungsrat der Krankenkasse beschlossen. „Ein ausreichender Impfschutz kann gerade im Ausland enorm wichtig sein und Leben schützen. Daher erweitern wir die Kostenübernahme und folgen damit einem vielfach geäußerten Wunsch unserer Versicherten“, sagt Bernd Heinemann, Verwaltungsratsvorsitzender der Barmer.
Bonusprogramm per App managen, Punktesammeln noch attraktiver
Zudem werde die Barmer ihr Bonusprogramm für gesundheitsbewusstes Verhalten weiter digitalisieren und ausbauen. So könnten Versicherte ab dem kommenden Jahr Prämien von bis zu 100 Euro anstatt bisher 30 Euro erhalten. Alternativ könne man auch einen 50 Euro Zuschuss für eine private Krankenzusatzversicherung wählen. Heinemann: „Ab sofort bieten wir unseren Versicherten eine Bonus-App für das Smartphone an, mit der sie ihren Punktestand einsehen und Prämien bestellen können. Zudem können sie die Teilnahmebestätigung an einer Früherkennungsuntersuchung abfotografieren, hochladen und so die Bonuspunkte erhalten.“
Beitragssatz im vierten Jahr auf stabilem Niveau
Der Verwaltungsrat verabschiedete 12. Dezember 2018 in Wuppertal den Gesamthaushalt der Barmer für 2019 in Höhe von 34 Milliarden Euro und beschloss zudem den Beitragssatz für das kommende Jahr. Dieser wird bereits zum vierten Mal in Folge bei 15,7 Prozent liegen. „Die Barmer setzt beim Beitragssatz auf Konstanz und Solidität. Auch im Jahr 2019 können wir unseren Mitgliedern ein attraktives Preis-Leistungsverhältnis bieten“, sagt Heinemann. Finanzielle Stabilität, ein umfangreiches Angebot und eine hochwertige Versichertenbetreuung blieben die Kennzeichen der Barmer.
AAG-Umlagesätze
Fallen Lohnausfallkosten an, bekommen Arbeitgeber im Zuge des Umlageverfahrens Aufwendungen bei Krankheit (U1) und Mutterschaft (U2) erstattet. Dafür zahlen sie einen Umlagebeitrag. Die Höhe der Erstattungssätze und der entsprechenden Umlagesätze legt der Verwaltungsrat jeder Krankenkasse selbst fest. Arbeitgeber können beim U1-Verfahren zwischen drei Erstattungssätzen wählen. Beim U2-Verfahren werden Aufwendungen komplett ersetzt. Für einen Umlagesatz ab 1,5 Prozent können Unternehmen, die am U1-Verfahren teilnehmen, ihre finanzielle Belastung bei Erkrankung ihrer Mitarbeiter absichern. Der Umlagesatz für Aufwendungen bei Mutterschaft (U2) beträgt ab 1. Januar 2019 nur noch 0,43 Prozent.
Zehn Jahre Kinder- und Jugendprogramm
Seit zehn Jahren leistet das Kinder- und Jugend-Programm der Barmer und des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) Pionierarbeit in der medizinischen Versorgung. 780.000 junge Teilnehmerinnen und Teilnehmer profitierten seit Start des Programmes im Jahr 2008 von dessen Angeboten. Zusätzliche Früherkennungsuntersuchungen, Impfungen und telemedizinische Anwendungen schließen Lücken im gesetzlichen Leistungskatalog. „Nicht allein für die bei der Barmer versicherten Kinder und Jugendlichen haben die Angebote des Kinder- und Jugend-Programmes neue Maßstäbe gesetzt. Inzwischen wurden viele der im Rahmen des Programmes erstmals angebotenen Innovationen fester Bestandteil des GKV-Leistungskataloges. Beispiele dafür sind die Impfung gegen Rotaviren und die zusätzliche Früherkennungsuntersuchung U7a für Kleinkinder. Dieser Vorreiterrolle soll das Kinder- und Jugend-Programm auch zukünftig gerecht werden. Neue digitale Anwendungen stehen bereits in den Startlöchern. Für die bessere medizinische Versorgung von Heranwachsenden investierte die Barmer im Rahmen des Kinder- und Jugend-Programms allein im Jahr 2017 etwa 13,5 Millionen Euro. Aktuell sind rund 580.000 Kinder und Jugendliche in das Programm eingeschrieben. Auch bei den Kinder- und Jugendärzten stößt das Programm auf große Resonanz. Bundesweit nehmen rund 5.800 Pädiater daran teil. Das sind 92 Prozent aller ambulant tätigen Kinder- und Jugendärzte.
Neben dem seit dem Jahr 2016 integrierten telemedizinischen Konsiliararztsystem „PädExpert“, mit dem die Kinder- und Jugendärzte sich online mit fachärztlich tätigen Pädiatern zu Diagnostik und Therapie austauschen können, werden bereits die Weichen für die Erweiterung des Programmes um weitere innovative digitale Anwendungen gestellt. Ab Januar 2019 startet voraussichtlich die App „PädAssist“. An Asthma oder Rheuma erkrankte Kinder und Jugendliche zwischen vier und 17 Jahren sowie deren Eltern können bestimmte Krankheitswerte direkt in ihr Smartphone eingeben und an den behandelnden Pädiater übermitteln. Ergänzt werden soll „PädAssist“ im kommenden Jahr durch die Möglichkeit von Online-Video-Sprechstunden („PädHome“). Sobald das Angebot gemäß der Vorgaben des Bundesmantelvertrages Ärzte für Online-Sprechstunden zertifiziert ist, soll es an den Start gehen. „PädAssist“ und „PädHome“ sollen zunächst in den Pilotregionen Nordrhein-Westfalen und Bayern getestet werden mit dem Ziel, sie nach erfolgreicher Testphase bundesweit auszurollen. Das Kinder- und Jugend-Programm zeigt eindrucksvoll, dass es der Barmer und Ärzten gemeinsam gelingt, die medizinische Versorgung so weiter zu entwickeln, dass die Menschen möglichst früh von sinnvollen Innovationen profitieren. Es leistet einen wichtigen Beitrag, die Gesundheitsversorgung der Kinder- und Jugendlichen nachhaltig zu verbessern.
Pflegende Angehörige an der Grenze der Belastbarkeit
Dem Pflegenotstand in Deutschland droht nicht nur durch den Fachkräftemangel eine dramatische Verschärfung. So stehen 185.000 von rund 2,5 Millionen Personen, die heute Angehörige zu Hause pflegen, kurz davor, diesen Dienst einzustellen. 6,6 Prozent, also 164.000 Personen, wollen nur mit mehr Hilfe weiter pflegen, knapp ein Prozent will dies auf keinen Fall länger tun. Das geht aus dem Barmer-Pflegereport 2018 hervor, mit dem sich der Verwaltungsrat befasste. Ohne pflegende Angehörige geht es nicht. Es ist höchste Zeit, dass sie schon frühzeitig besser unterstützt, umfassend beraten und von überflüssiger Bürokratie entlastet werden. Deshalb wird es in Kürze bei der Barmer möglich sein, den Hauptantrag für Pflegeleistungen auf einfache und unkomplizierte Weise online zu stellen. Damit wird den Ergebnissen einer repräsentativen Befragung im aktuellen Report unter mehr als 1.900 pflegenden Angehörigen Rechnung getragen. Demnach wünschten sich fast 60 Prozent unter ihnen weniger Bürokratie bei der Beantragung von Leistungen. Der Verwaltungsrat begrüßt, dass die Bundesregierung die Kurzzeit- und Verhinderungspflege in einem jährlichen Entlastungsbudget für Pflegebedürftige zusammenführen möchte. Aus Sicht der Barmer sollten die Entlastungsleistungen von aktuell 125 Euro monatlich ebenfalls in ein jährliches Entlastungsbudget einbezogen werden. Damit könnten auch die Eigenanteile zum Beispiel für einen Aufenthalt in einer Kurzzeitpflegeeinrichtung deutlich reduziert werden. Der Verwaltungsrat begrüßte zudem, dass eine weitere Erleichterung für Pflegebedürftige ab Pflegegrad 3 geplant ist. Künftig soll für Krankenfahrten zum Arzt für diese Schwerkranken keine Genehmigung der Krankenkasse mehr nötig sein. Das ist ein wichtiger Schritt in Richtung weniger Bürokratie.
Saarland dient als Testregion für optimale medizinische Versorgung von Bewohnern in Altenpflegeeinrichtungen
Wie die medizinische Versorgung von Bewohnern in deutschen Altenpflegeeinrichtungen optimiert werden kann, wird ab dem 1. April 2018 mit einem Projekt namens „SaarPHIR“ im Saarland getestet. SaarPHIR steht für „Saarländische Pflegeheimversorgung Integriert Regelhaft“ und ist möglich dank einer Förderung aus dem Innovationsfonds des Bundes in Höhe von 5,5 Millionen Euro. Durch den Fonds werden Projekte gefördert, die neue Erkenntnisse zur Verbesserung der Versorgung in der gesetzlichen Krankenversicherung bringen. SaarPHIR wurde von der Barmer initiiert und ist ein Gemeinschaftsprojekt der Kassenärztlichen Vereinigung Saarland, der Saarländischen Pflegegesellschaft sowie der Krankenkassen. Die Konsortialführerschaft des drei Jahre dauernden SaarPHIR-Projekts liegt bei der Barmer. Das Projekt soll die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Einrichtungen der Altenpflege zum Wohle der Bewohner intensivieren. Durch eine engere zeitliche und medizinisch-pflegerische Abstimmung der Haus- und Fachärzte mit dem Pflegepersonal in den Einrichtungen sollen unter anderem unnötige Einweisungen in Krankenhäuser vermieden werden.
Barmer Verwaltungsrat: Mit mehr Qualität einen Beitrag zu guter Pflege leisten
In der aktuellen Diskussion um den Engpass bei Pflegekräften fordert der Verwaltungsrat der Barmer einen effizienteren Einsatz des Pflegepersonals in Krankenhäusern. „Mehr Geld allein beseitigt den Pflegenotstand in Krankenhäusern nicht. Wir können sofort gemeinsam viel dafür tun, die knappe Ressource Pflege effizienter einzusetzen. Dafür ist es nötig, stationäre Leistungen noch mehr in Zentren zu konzentrieren, damit sie stärker von hochqualifizierten und erfahrenen Spezialisten-Teams erbracht werden“, betonte der Verwaltungsratsvorsitzende der Barmer, Bernd Heinemann. Die damit verbundene Qualitätsverbesserung und das Vermeiden unnötiger Leistungen würden einhergehen mit einem sinnvolleren Einsatz von Pflegekräften. Sie hätten einen Anspruch auf gute und effektive Arbeitsbedingungen.
Versorgung in Zentren lenken
Die Motivation der Pflegekräfte sei für den Verbleib im Beruf von großer Bedeutung. Dazu könne die Spezialisierung einen Beitrag leisten. Aufgrund der Entwicklung in der Medizin und im Sinne der Qualität und Sicherheit der Versorgung von Patientinnen und Patienten müssten künftig Schlaganfälle beispielsweise regelhaft in Stroke Units, Krebspatienten primär in onkologischen Zentren behandelt werden, forderte Heinemann. Denn wo mehrere Fachrichtungen mit großer Routine zusammenarbeiten, seien die Qualität der Versorgung besser und die Patientensicherheit höher. Das Sterberisiko bei komplizierten Operationen hänge unter anderem davon ab, wie und wo operiert werde. Das belegten Analysen der Barmer immer wieder, zuletzt im Krankenhausreport 2018.
Arzneimitteltherapie hat Sicherheitslücken
Laut aktueller Analyse der Barmer hat jeder fünfte Bundesbürger im Jahr 2016 fünf oder mehr Arzneimittel eingenommen. Je mehr Medikamente eine Patientin oder ein Patient einnimmt, desto unsicherer wird jedoch die Arzneimitteltherapie aufgrund der zu erwartenden Wechselwirkungen. Dass es vermeidbare Risiken gibt, belegt der Barmer-Arzneimittelreport 2018, mit dem sich der Verwaltungsrat befasste. Angesichts der Sicherheitslücken in der Arzneimitteltherapie geht es nicht um Schuldzuweisungen in Richtung Ärzte. Fehlende Verfügbarkeit wichtiger Informationen für Behandlungsentscheidungen, Sprachbarrieren oder unvollständige Medikationspläne können zu vermeidbaren Risiken bei der Arzneimitteltherapie führen. Die Patientinnen und Patienten müssen besser vor diesen Risiken geschützt werden. Es ist enorm schwierig für Ärzte, den Überblick zu behalten.
Weniger Nebenwirkungen. Weniger Krankenhauseinweisungen. Weniger Todesfälle.
Das wünscht sich der Barmer-Verwaltungsrat für Patientinnen und Patienten und unterstützt deshalb das Modellprojekt AdAM. Medikamente sollen Beschwerden lindern und im Idealfall sogar Krankheiten heilen. Und tatsächlich erleichtern oder erhalten Arzneimittel vielen Menschen das Leben. Allerdings greift auch hier die alte Weisheit: Keine Wirkung ohne Nebenwirkung. Durch die Einnahme mehrerer Medikamente können sich diese Nebenwirkungen addieren, und das Risiko möglicher Wechselwirkungen steigt an. Wie der diesjährige Arzneimittelreport der Barmer zeigt, hat jeder fünfte Bundesbürger im Jahr 2016 fünf oder mehr Arzneimittel eingenommen. Für diese sogenannten Polypharmazie-Patienten besteht derzeit eine Sicherheitslücke in ihrer Arzneimitteltherapie. Denn im Versorgungsalltag ist es für Hausärzte oft schwierig, einen Überblick über alle ärztlichen Verordnungen ihrer Patienten zu haben. Deshalb setzt der Barmer-Verwaltungsrat seine Hoffnungen auf AdAM. „AdAM stärkt einerseits die Therapiekompetenz der Hausärztinnen und -ärzte und informiert andererseits die Patientinnen und Patienten besser über Nutzen und Risiken ihrer Medikamente. Das macht die Behandlung der Patientinnen und Patienten, die mehrere Medikamente gleichzeitig einnehmen müssen, sicherer und wirksamer“, so Ulrike Hauffe, stellvertretende Verwaltungsratsvorsitzende.
Erfolgreicher Start des digital unterstützten Arzneimitteltherapie-Management (AdAM)
Die „Anwendung für ein digital unterstütztes Arzneimitteltherapie-Management“ (AdAM) ist ein Modellprojekt, das die Barmer gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL), mehreren Universitäten sowie medizinischen Fachgesellschaften bereits Anfang 2017 auf den Weg gebracht hat. Nach einer intensiven Vorbereitungsphase
hat AdAM seit Februar 2018 in mehreren hundert Hausarztpraxen in der Projektregion Westfalen-Lippe Einzug gehalten. Inzwischen sind rund 2500 Barmer-Versicherte in das Projekt eingeschrieben und profitieren von einer optimierten Therapiesicherheit. Als Modellprojekt wird AdAM mit rund 16 Millionen Euro aus dem Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses gefördert. Eine wissenschaftliche Begleitung soll die Wirksamkeit belegen, damit möglichst bald alle Versicherten davon profitieren.
Sterberisiko bei Bauchaorten-OP hängt von Klinik ab
In Deutschland leiden rund 200.000 Frauen und Männer über 65 Jahren an einer erweiterten Bauchschlagader, einer im schlimmsten Falle tödlichen Gefahr. Wie hoch deren Sterberisiko im Falle einer planbaren Operation ist, hängt davon ab, wie und in welchem Krankenhaus operiert wird. Das geht aus dem Barmer-Krankenhausreport 2018 hervor, mit dem sich der Verwaltungsrat jetzt befasste. So war die Sterberate drei Jahre nach einem planbaren Eingriff um zwei Prozentpunkte geringer, wenn die Operation nicht offen-chirurgisch, sondern minimal-invasiv erfolgte. Zudem war die Sterblichkeitsrate um 2,3 Prozentpunkte geringer, wenn der minimal-invasive Eingriff in einem zertifizierten Gefäßzentrum durchgeführt wurde. Die Versorgung von Patienten mit einer planbaren Operation an der Bauchschlagader muss besser werden. Künftig sollten die Eingriffe nur noch in zertifizierten Gefäßzentren oder Kliniken mit einer hohen Fallzahl erfolgen. Dazu wäre die Einführung von Mindestmengen pro Standort und Operateur aus Sicht des Barmer-Verwaltungsrates sinnvoll. Die flächendeckende Versorgung bliebe sichergestellt, auch wenn nicht jede Klinik mit geringer Fallzahl planbare Operationen an der Bauchschlagader vornehme. Für diesen anspruchsvollen Eingriff sind Erfahrung und Routine nötig.
Gesundheitsmanager erinnert an Check-ups - Mit digitalem Assistenten keinen Vorsorgetermin mehr verpassen
Vorsorgeuntersuchungen können Leben retten. Doch bei weitem nicht jeder Versicherte nimmt die kostenlosen Routine-Checks wahr. Ein neuer Service der Barmer hilft den Versicherten, dass sie keinen Termin mehr verpassen. So können sie ab sofort den Gesundheitsmanager als Teil der Barmer-Service-App nutzen, wenn sie im Mitgliederbereich „Meine Barmer“ angemeldet sind. Der Gesundheitsmanager bietet dem Nutzer einen Überblick über alle anstehenden Vorsorgeuntersuchungen für sich selbst und die Familie. Ein Service-Angebot, das besonders junge Mütter zu schätzen wissen, da sie nun ganz leicht die Übersicht über alle Untersuchungen für sich, ihren Partner und ihre Kinder behalten. Der Gesundheitsmanager bietet einen Überblick über mehr als 30 Vorsorge-Untersuchungen, die die Krankenkassen je nach Alter und Geschlecht der Versicherten übernehmen. Sie reichen von U-Untersuchungen für Kinder und Jugendliche über die Dentale Frühprävention bis hin zur Krebsvorsorge.
Leistungsverbesserungen für Barmer-Versicherte verabschiedet
Um die Versicherten in stärkerem Maße als bisher zu einer Teilnahme an den durch die Ständige Impfkommission beschlossenen Impfungen zu bewegen und Anreize für gesundheitsbewusstes Verhalten Versicherter zu stärken, hat der Verwaltungsrat der Barmer entsprechende Satzungsänderungen verabschiedet. Die neuen Satzungsleistungen müssen nach der Entscheidung des Verwaltungsrats noch durch das Bundesamt für Soziale Sicherung genehmigt werden.
Finanzergebnis 2017
Trotz der großen Herausforderungen ist es der Barmer gelungen, das Haushaltsjahr 2017 mit einem Überschuss in Höhe von circa 220 Millionen Euro abzuschließen. Die Gesamtrücklagen stiegen damit auf rund 1,25 Milliarden Euro. Die solide Finanzentwicklung ist auch Ergebnis der intensiven Bemühungen, das Unternehmen mit einer tiefgreifenden und mehrjährig andauernden Reorganisation fit für die Herausforderungen der Zukunft zu machen. Der Veränderungsprozess mit Namen „aufbruch“, der im Jahr 2017 abgeschlossen wurde, zeigt nun positive Ergebnisse. Erkennbar wird dies beispielsweise beim Blick auf die Verwaltungskosten. Der Anteil dieser Kosten an den Gesamtausgaben ist erneut auf 4,4 Prozent gesunken. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung hat der Verwaltungsrat der Barmer auf seiner Sitzung am 22. Juni 2018 die Jahresrechnung 2017 abgenommen und dem Vorstand Entlastung erteilt. Die Leistungsausgaben sind im Jahr 2017 um 3,5 Prozent je Versicherten gestiegen. Vor allem in den letzten Monaten des Jahres war in den Bereichen Arzneimittel, Krankengeld und Hilfsmittel eine spürbar zunehmende Kostenentwicklung festzustellen.
Nach der Bekanntmachung des Bundesministeriums für Gesundheit vom 26. Oktober 2017 beträgt der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz für das Jahr 2018 in der GKV 1,0 Prozent. Im Vergleich zum Jahr 2017 wurde damit der festgelegte durchschnittliche Zusatzbeitragssatz um 0,1 Prozentpunkte gesenkt. Die Absenkung des festgelegten durchschnittlichen Zusatzbeitragssatzes ist aus Sicht der Barmer als politisches Signal durchaus kritisch zu sehen. Auch wenn die GKV insgesamt finanziell sehr gut aufgestellt ist, befindet sie sich doch in einem finanziellen Ungleichgewicht. Insbesondere Kassen aus dem Ersatzkassenbereich sowie einige Innungs- und Betriebskrankenkassen haben nicht den Spielraum, den Beitragssatz zu senken. Insofern ist die aus der Senkung des durchschnittlichen Zusatzbeitragssatzes abgeleitete Erwartung, dass dies auch auf die kassenindividuellen Beitragssätze durchschlägt, für viele Kassen nicht gerechtfertigt.
Die Soziale Pflegeversicherung konnte am Jahresende 2016 noch liquide Mittel in Höhe von 9,3 Milliarden Euro ausweisen. Davon entfielen circa 5,6 Milliarden Euro auf den Ausgleichsfonds und rund 3,7 Milliarden Euro auf die gesetzlich vorgeschriebenen Rücklagen bei den Pflegekassen. Im vorläufigen Jahresergebnis 2017 wurde dagegen ein deutliches Defizit in Höhe von circa 2,4 Milliarden Euro ausgewiesen. Damit sind die finanziellen Mittel des Ausgleichsfonds deutlich abgeschmolzen. Hinzu kommt, dass die massiven Leistungsausweitungen dazu geführt haben, dass das gesetzlich vorgeschriebene Betriebsmittel- und Rücklagensoll (die Höhe beträgt grundsätzlich 1,5 Monatsausgaben laut Haushaltsplan) um fast eine Milliarde Euro erhöht und ebenfalls aus dem Ausgleichsfonds finanziert werden musste. Demnach sind die Mittel des Ausgleichsfonds Ende 2017 auf nur noch wenig mehr als zwei Milliarden Euro gesunken.
Barmer-Verwaltungsrat begrüßt Morbi-RSAReform - Meilenstein für einen fairen Kassenwettbewerb
Der Verwaltungsrat der Barmer sieht in der angekündigten Reform des Finanzausgleichs zwischen den Krankenkassen einen zentralen Schritt zur Stabilisierung des GKV-Systems. „Eine Reform des sogenannten Morbi-RSA wäre ein Meilenstein für einen fairen Wettbewerb der Kassen untereinander. Nur so können auf Dauer ungerechtfertigte Wettbewerbsverzerrungen abgebaut werden, die nichts mit dem Wettbewerb um gute Versorgung zu tun haben. Deshalb begrüßt der Barmer-Verwaltungsrat es ausdrücklich, dass die Große Koalition die Reform des Finanzausgleichs der Kassen angekündigt hat“, sagte der Verwaltungsratsvorsitzende der Barmer, Bernd Heinemann, anlässlich der heutigen Sitzung des Gremiums in Berlin.
Eine rasche Reform des Morbi-RSA bleibe die zentrale Reformbaustelle in dieser Legislaturperiode, so Heinemann weiter. Denn in seiner jetzigen Form bevorzuge der Finanzausgleich regional aufgestellte Kassen in Regionen mit schwächeren Versorgungsstrukturen. Auf diese Weise bekämen sie mehr Geld für die Versorgung ihrer Versicherten, als sie tatsächlich benötigten. Diesen Nachteil könnten bundesweit agierende Krankenkassen durch kluges Management nicht wettmachen.
Auch die derzeit gute Finanzlage in der GKV dürfe nicht über die bedrohlichen Fehlentwicklungen im System hinwegtäuschen. „Die finanzielle Kluft zwischen den Krankenkassen vergrößert sich nach wie vor. Deshalb ist es richtig, dass die Kassen nach dem Willen des Gesetzgebers erst dann ihre Reserven abschmelzen müssen, wenn die Reform des Finanzausgleichs im Jahr 2020 Früchte trägt“, sagte der Verwaltungsratsvorsitzende der Barmer mit Blick auf das GKV-Versichertenentlastungsgesetz. Dass dieses den Abbau von Rücklagen mit der Reform des Morbi-RSA verknüpfe, sei wichtig, damit es zu keiner weiteren Destabilisierung des Kassensystems komme.
Künftig keinen Vorsorgetermin mehr verpassen: Digitaler Assistent der Barmer erinnert Versicherte
Vorsorgeuntersuchungen können Leben retten. Doch bei weitem nicht jeder Versicherte nimmt die kostenlosen Routine-Checks wahr. Ein neuer Service der Barmer hilft den Versicherten, dass sie keinen Termin mehr verpassen. So können sie ab sofort den Gesundheitsmanager als Teil der Barmer-Service-App nutzen, wenn sie im Mitgliederbereich „Meine Barmer“ angemeldet sind. „Der Gesundheitsmanager bietet dem Nutzer einen Überblick über alle anstehenden Vorsorgeuntersuchungen für sich selbst und die Familie. Das ist eine enorme Erleichterung, zumal man den Manager so einrichten kann, dass er an jede anstehende Untersuchung erinnert. Der Gesundheitsmanager bietet einen Überblick über mehr als 30 Vorsorgeuntersuchungen, die die Krankenkassen je nach Alter und Geschlecht der Versicherten übernehmen. Sie reichen von U-Untersuchungen für Kinder und Jugendliche über die Dentale Frühprävention bis hin zur Krebsvorsorge.
So emotional präsentiert Barmer Lebensrezepte
Versicherungen müssen verstärkt auf Content Marketing und Professionalisierung der Markenführung setzen, wenn sie erfolgreich sein wollen. Anbieter, denen das besonders gut gelungen ist, wurden am 21. Juni 2018 mit dem German Brand Award ausgezeichnet. Die Barmer wurde in der Kategorie „Brand Creation - Integrated Campaign“ für ihre Kampagne „Lebensrezepte“ ausgezeichnet. Den „German Brand Award – “Gold” erhielt die Barmer in der Kategorie Brand Creation – Social Media für ihre Heavy Metal Hörtest-Kampagne. Mit einem Online-Film wurde das Thema Hörprävention auch für eine junge Zielgruppe greifbar gemacht.
Solide Finanzgrundlagen
Der Krankenversicherungsschutz der Barmer-Versicherten steht auf einer soliden finanziellen Basis. Das vorläufige Rechnungsergebnis 2017 weist einen Überschuss im dreistelligen Millionenbereich auf. Grund dafür ist auch die gute Konjunktur. Trotz der positiven Finanzdaten ist allerdings festzustellen, dass die Ausgaben der GKV stetig und deutlich zunehmen. Diese Kostenentwicklung darf der Gesetzgeber nicht außer Acht lassen. Zudem stellte der Verwaltungsrat fest, dass die Politik in der Pflicht bleibt, Fehlsteuerungen im Finanzausgleich der Kassen auszugleichen.
Mehr Tempo bei sektorenübergreifender Versorgung
Mehr Tempo für eine bessere Kooperation und Vernetzung von niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern fordert der Barmer-Verwaltungsrat von der Bundesregierung. „Dass das deutsche Gesundheitssystem in Versorgungssektoren verharrt, ist eine seiner größten Schwächen. Wenn aber erst im Jahr 2020 Vorschläge auf dem Tisch liegen sollen, wird das Problem in dieser Legislaturperiode wohl nicht mehr gelöst. Wir brauchen deutlich schneller tatkräftige Beschlüsse“, forderte Bernd Heinemann, Verwaltungsratsvorsitzender der Barmer, bei der heutigen Tagung des Verwaltungsrates in Berlin. Umso dringender sei als erster Schritt eine rasche sektorenübergreifende Lösung für die Notfallversorgung.
Anschub für Vernetzung und Kooperation
Die Barmer plädiere dafür, künftig die ärztliche und pflegerische Versorgung sektorenübergreifend zu planen, insbesondere zwischen dem ambulanten und stationären Bereich. Daneben solle die Vergütung im Schnittstellenbereich zwischen niedergelassenen Fachärzten und Krankenhäusern vereinheitlicht werden. „Wir wollen außerdem regionale Versorgungsverbünde von Ärzten und Krankenhäusern ermöglichen. Damit würden Qualität und Effizienz der medizinischen Versorgung deutlich verbessert“, so Heinemann. Aus dem Verbund dieser Schritte ergebe sich ein starker Anschub für Vernetzung und Kooperation.
Termin-Servicestellen ausbauen ist gutes Signal
Im Sinne der Patientinnen und Patienten begrüßte der Verwaltungsrat die Pläne der Großen Koalition für einen Ausbau der Termin-Servicestellen. „Es hilft den Versicherten, wenn die Termin-Servicestellen bundesweit unter einer einprägsamen Rufnummer und zu einheitlichen Zeiten erreichbar sind“, betonte Heinemann. Dass neben Facharztterminen die haus- und kinderärztliche Versorgung einbezogen werden sollen, erleichtere den Alltag der medizinischen Versorgung zusätzlich. Das Gleiche gelte für die Absicht, die Mindestsprechstunden von Vertragsärzten von 20 auf 25 pro Woche zu erhöhen.
Studieren kann unglücklich machen
Immer mehr junge Erwachsene leiden unter psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder Panikattacken. Allein zwischen den Jahren 2005 bis 2016 ist der Anteil der 18- bis 25-Jährigen mit psychischen Diagnosen um 38 Prozent und darunter bei Depressionen um 76 Prozent gestiegen. Diese Zahlen stammen aus dem Barmer-Arztreport 2018, mit dem sich der Verwaltungsrat in seiner Sitzung befasste. Demnach ist selbst bei den Studierenden, die bislang als weitgehend „gesunde“ Gruppe galten, inzwischen mehr als jeder sechste (17 Prozent) von einer psychischen Diagnose betroffen. Das entspricht rund 470.000 Personen. Vieles spricht dafür, dass es künftig noch deutlich mehr psychisch kranke junge Menschen geben wird. Gerade bei den angehenden Akademikern steigen Zeit- und Leistungsdruck kontinuierlich. Vor allem mehr niedrigschwellige Angebote können helfen, psychische Erkrankungen von vorn herein zu verhindern.
Aus Sicht der Barmer sind mehr niedrigschwellige Angebote erforderlich, die psychische Erkrankungen vermeiden und junge Erwachsene frühzeitig erreichen, bei denen Depressionen oder Angstzustände bereits ausgebrochen sind. Häufig meiden Betroffene aus Scham den Gang zum Arzt. Ein großes Potenzial sieht der Verwaltungsrat daher in Online-Angeboten, vor allem, wenn sie anonym sind und den Nutzungsgewohnheiten der Generation Smartphone entgegenkommen. Die Barmer hat daher das von der WHO unterstützte Projekt StudiCare aufgelegt. Darin werden nicht nur zielgerichtete Maßnahmen für Studierende in Deutschland entwickelt. Es wird auch erforscht, wie man die Betroffenen möglichst frühzeitig erreichen kann.
Einen Schwerpunkt sieht der Verwaltungsrat in der Vermeidung von psychischen Erkrankungen. So bietet die Barmer als erste Kasse ein Online-Training an, mit dem nachweislich Depressionen erfolgreich verhindert werden können. Damit kann auch die überproportionale Inanspruchnahme begrenzter psychotherapeutischer Plätze bei nur ‚leichten‘ Problemen reduziert werden, um so Platz zu schaffen für Betroffene, die dringender Unterstützung brauchen.
Gesunde Kinderernährung - Barmer und Sarah Wiener Stiftung geehrt
„Ich kann kochen!“ wurde von der Barmer und der Sarah Wiener Stiftung im Jahr 2016 ins Leben gerufen. Allein im Jahr 2017 wurden bei bundesweit rund 530 Fortbildungen etwa 6.000 Genussbotschafterinnen und -botschafter geschult. Für dieses Jahr sind weitere 560 Fortbildungen geplant. Insgesamt soll in den kommenden Jahren in zehn Prozent der Kindertagesstätten und Grundschulen bundesweit Praxiswissen um gesunde und abwechslungsreiche Ernährung an mehr als eine Million Kinder vermittelt werden.
Praktische Kocherfahrungen für ein vielseitiges und genussvolles Essen aus frischen Lebensmitteln, für dieses Konzept zur Ernährungsbildung sind Barmer und die Sarah Wiener Stiftung jetzt auf der Bildungsmesse „didacta“ geehrt worden. Die Ernährungsinitiative „Ich kann kochen!“ wurde mit der „Wir sind IN FORM“-Plakette ausgezeichnet und ist damit Netzwerkpartner des von den Bundesministerien für Ernährung und Gesundheit getragenen Nationalen Aktionsplans „IN FORM“. Die Würdigung zeigt, dass „Ich kann kochen!“ die Vorstellungen und Absichten des Gesetzgebers mit dem im Jahr 2015 verabschiedeten Präventionsgesetz aufgreift und wirksam umsetzt.