Berlin, 4. Mai 2017 - Mit steigenden Temperaturen werden wieder Zecken aktiv, die gefährliche Erreger übertragen können. So erkranken hierzulande jährlich bis zu 100.000 Menschen an einer Borreliose. Doch anders als bei der Hirnhauterkrankung FSME gibt es gegen Borreliose keinen Impfstoff. „Wer die Frühlingstage für Gartenarbeit oder Waldspaziergänge nutzt, sollte lange, an den Bündchen abschließende Kleidung, Socken und geschlossene Schuhe tragen. Das ist der beste Schutz gegen Zecken“, rät Dr. Utta Petzold, Dermatologin bei der Barmer.
Zecken ohne Drehbewegung herausziehen
„Nach einem Tag im Freien sollte am Abend der Körper abgesucht werden, besonders an Achsel-, Ellen- und Leistenbeugen sowie am Hals“, so Petzold weiter. Hat eine Zecke zugestochen, gibt es keinen Grund zur Panik. Nicht jede Zecke trägt die Borrelien-Bakterien in sich. Wird eine Zecke innerhalb von 24 Stunden entfernt, ist es meist noch nicht zu einer Übertragung gekommen. Zecken sollten mit einem geeigneten Hilfsmittel eng an der Haut angelegt und gerade ohne Dreh- oder Quetschbewegung herausgezogen werden. Je nach Größe der Zecke eignen sich hier schmale Splitterpinzetten, Zeckenkarten oder eine Zeckenschlinge.
Borreliose führt zu Grippesymptomen
Eine Borreliose äußert sich oft nach ungefähr zwei Wochen durch eine größer werdende Hautrötung, die keine Beschwerden verursacht. Diese Wanderröte verschwindet von allein, während die Borreliose bleibt. Spürbare Symptome treten mitunter erst nach Monaten auf und ähneln zunächst einer Grippe. „Wer Wochen nach einem Zeckenstich Grippesymptome aufweist, sollte zum Arzt gehen und über den Zeckenstich informieren. Denn bleibt eine Borreliose unbehandelt, drohen chronische Entzündungen von Gelenken, Rückenmark und Gehirn“, so Petzold.
Zecken haben sich bis in die Städte ausgebreitet
Anders als oft vermutet werden Zecken nicht erst im Sommer aktiv, sondern schon dann, wenn sich die Temperaturen an die Zehn-Grad-Grenze annähern. Mittlerweile kommen Zecken nicht mehr nur in Wäldern und hohen Gräsern vor, sondern auch in Kleingärten und in städtischen Parkanlagen.