Berlin, 19. September 2018 – In der aktuellen Diskussion um den Engpass bei Pflegekräften fordert der Verwaltungsrat der Barmer einen effizienteren Einsatz des Pflegepersonals in Krankenhäusern. „Mehr Geld allein beseitigt den Pflegenotstand in Krankenhäusern nicht. Wir können sofort gemeinsam viel dafür tun, die knappe Ressource Pflege effizienter einzusetzen. Dafür ist es nötig, stationäre Leistungen noch mehr in Zentren zu konzentrieren, damit sie stärker von hochqualifizierten und erfahrenen Spezialisten-Teams erbracht werden“, betonte der Verwaltungsratsvorsitzende der Barmer, Bernd Heinemann. Die damit verbundene Qualitätsverbesserung und das Vermeiden unnötiger Leistungen würden einhergehen mit einem sinnvolleren Einsatz von Pflegekräften. Sie hätten einen Anspruch auf gute und effektive Arbeitsbedingungen.
Versorgung in Zentren lenken
Die Motivation der Pflegekräfte sei für den Verbleib im Beruf von großer Bedeutung. Dazu könne die Spezialisierung einen Beitrag leisten. Aufgrund der Entwicklung in der Medizin und im Sinne der Qualität und Sicherheit der Versorgung von Patientinnen und Patienten müssten künftig beispielsweise Schlaganfälle regelhaft in Stroke-Units, Krebspatienten primär in onkologischen Zentren behandelt werden, forderte Heinemann. Denn wo mehrere Fachrichtungen mit großer Routine zusammenarbeiten, sei die Qualität der Versorgung besser und die Patientensicherheit höher. Das Sterberisiko bei komplizierten Operationen hänge unter anderem davon ab, wie und wo operiert werde. Das belegten Analysen der Barmer immer wieder, zuletzt im Krankenhausreport 2018.