Berlin, 3. Juni 2023 – Der Anteil der Versicherten der Barmer, die zu einer Organspende bereit wären, ist im Vergleich der Jahre 2023 und 2022 leicht gestiegen. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage der Krankenkasse unter rund 1.000 Versicherten im Alter von 16 bis 64 Jahren im April und Mai dieses Jahres hervor. Demnach erklärten 39 Prozent der Befragten, dass sie bestimmt zur Organspende bereit wären. Bei der Erhebung im Vorjahr lag dieser Wert bei 34 Prozent. Die Zahl der Befragten, die für sich eine Organspende sicher ausschließen, beträgt unverändert neun Prozent. „Es gibt gute Gründe für oder gegen eine Organspende. In jedem Fall sollte diese sehr persönliche Entscheidung aber auf Grundlage von verlässlichen und ausgewogenen Informationen getroffen werden. Dazu trägt die Barmer mit allgemeinverständlicher Aufklärungsarbeit bei“, sagt Prof. Dr. med. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer.
Unterschiede zwischen Geschlechtern bei Spendenbereitschaft
Die Umfrage bestätigt den positiven Trend bei der Bereitschaft zur Organspende, zeigt aber auch weiterhin deutliche Unterschiede bei Männern und Frauen. Bei den Frauen ist die Spendenbereitschaft von 40 Prozent im Jahr 2022 auf jetzt 44 Prozent gestiegen. Bei den Männern ist ein Anstieg von 27 auf 33 Prozent zu verzeichnen. Dabei lassen sich die Männer stärker von Organspendeskandalen der vergangenen Jahre beeinflussen. 14 Prozent gaben an, ihr Vertrauen sei dadurch negativ beeinflusst worden. Bei den Frauen waren es zehn Prozent. Auch in den jeweiligen Altersgruppen gibt es unterschiedliche Einstellungen zur Organspende. Mit 41 Prozent ist die Bereitschaft dazu in der Altersgruppe der 51- bis 64-Jährigen am größten. Bei den 18- bis 25-Jährigen ist die Spendenbereitschaft laut aktueller Umfrage mit 40 Prozent ähnlich hoch. Am niedrigsten liegt die Spendenbereitschaft bei den 39- bis 50-Jährigen mit 36 Prozent.
Zahl der Organspendeausweise nahezu konstant
Laut der Umfrage der Barmer ist der Anteil derjenigen Versicherten mit einem Organspendeausweis kaum gewachsen. Während im vergangenen Jahr 38 Prozent und damit mehr als jeder Dritte angab, einen solchen Ausweis zu besitzen, liegt die Quote aktuell bei 39 Prozent.