Berlin, 24. Oktober 2019 – Eine grundlegende Reform des Krankenkassen-Finanzausgleichs ist zwingend erforderlich, damit ein fairer Wettbewerb in Zukunft möglich wird. Andernfalls wird die Kluft zwischen den Kassen weiter wachsen und damit auch die finanzielle Schieflage in der gesetzlichen Krankenversicherung. Das geht aus einer Analyse zum Umbau des morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleichs in der Barmer-Publikation „Gesundheitswesen aktuell 2019“ hervor. Um die seit Jahren bestehenden Verwerfungen im GKV-System zu beseitigen, seien eine Regionalkomponente, ein differenziertes Vollmodell, eine Manipulationsbremse und ein Risikopool unverzichtbar. „Die Reform des Morbi-RSA ist alternativlos und überfällig. Deshalb begrüßen wir es sehr, dass das Fairer-Kassenwettbewerb-Gesetz die Weichen dafür stellt. In der neuen Ausgabe von ‚Gesundheitswesen aktuell‘ wird eine Analyse vorgelegt, die zentrale Punkte in dem Entwurf zum Fairer-Kassenwettbewerb-Gesetz bestätigt“, so Prof. Dr. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer. Die Reform werde dafür sorgen, dass die Beitragsgelder zielgenauer dort hinfließen, wo sie für die Versorgung der Versicherten tatsächlich benötigt werden.
Chancen und Risiken der Digitalisierung analysiert
Einen weiteren Schwerpunkt in der Barmer-Publikation bilde der Einzug der Digitalisierung in das Gesundheitswesen. Dabei werde untersucht, inwieweit die elektronische Patientenakte bei den Versicherten auf Akzeptanz stoße und an welchen Stellen es Vorbehalte gebe. Ein anderer Beitrag liefere eine Bestandsaufnahme über die aktuellen telemedizinischen Projekte in Deutschland. „Die Digitalisierung verändert unser Leben wie keine andere Revolution in den letzten 100 Jahren. Die Barmer gestaltet die Entwicklung im Gesundheitswesen aktiv mit, in deren Fokus der Nutzen für die Versicherten und der Datenschutz stehen. Mit dem nun begonnenen Aufbau unserer elektronischen Patientenakte ‚Barmer eCare‘ haben wir einen weiteren Meilenstein unserer Digitalstrategie gesetzt“, so Straub.