Berlin (25.05.2016). Der Griff zur Zigarette erhöht deutlich das Risiko, an Zahnerkrankungen wie Parodontitis zu erkranken. Bei Rauchern liegt es fünf- bis sechsfach höher als bei Menschen, die nicht rauchen. Darauf weist die Barmer GEK anlässlich des Weltnichtrauchertages am 31. Mai hin.
Wer regelmäßig zur Zigarette greift, sollte sich daher besonders gründlich um seine Zahngesundheit kümmern und regelmäßig zur zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchung gehen. "Bleibt eine Parodontitis unbehandelt, drohen weitere gesundheitliche Risiken, wie Herz- und Kreislauferkrankungen, Diabetes, Osteoporose und Atemwegserkrankungen", sagt Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin der Barmer GEK. Raucher seien besonders anfällig für Parodontitis, weil die Mundschleimhäute durch die Giftstoffe im Tabak ihre Schutzfunktion verlieren.
Rauchern fehlt typisches Parodontitis-Symptom
"Oft wird Parodontitis bei Rauchern zu spät erkannt", so Marschall weiter. Zahnfleischbluten kann ein erstes Anzeichen von Parodontitis sein und sollte so schnell wie möglich behandelt werden. Dieses Zeichen fehlt bei Rauchern häufig, weil das im Tabak enthaltene Nikotin die Blutgefäße zusammenzieht. Das Zahnfleisch blutet deshalb nicht so schnell. Für Raucher bestehen zudem noch weitere Risiken. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie sprechen sie häufig schlechter auf die Behandlung der Parodontitis an als Nichtraucher. Dies ist besonders gefährlich, da eine Zahnfleischentzündung Auswirkungen auf weitere Organe haben kann. Mit einer nicht behandelten Parodontitis steigt zudem die Wahrscheinlichkeit für Risikoschwangerschaften.
Ursache für eine Parodontitis sind Bakterien, die sich zwischen Zahn und Zahnfleisch ansammeln und Plaque bilden. Im weiteren Krankheitsverlauf entzünden sich Zahnfleisch und Zahnbett, die Zähne fangen an zu wackeln und fallen im schlimmsten Fall aus. Nach dem jüngsten Zahnreport der Barmer GEK wurden im Jahr 2014 bundesweit rund 1,5 Millionen Menschen wegen Parodontitis zahnärztlich behandelt. Das sind etwa 1,8 Prozent der Gesamtbevölkerung.
Mehr im Barmer GEK Zahnreport unter: www.barmer-gek.de/p005022