Berlin (02.02.2016) - Anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar stellt die Barmer GEK ein Online-Angebot für Frauen vor, das eine informierte Entscheidung über das Mammografie-Screening ermöglicht. Jährlich erhalten in Deutschland etwa 700.000 Frauen erstmals eine Einladung zur Brustkrebs-Früherkennung.
In Zusammenarbeit mit der Universität Bielefeld wurde die webbasierte Entscheidungshilfe im Rahmen eines Forschungsprojektes entwickelt und richtet sich an Frauen ab 50 Jahren. "Frauen sollten sich umfassend über die Vor- und Nachteile informieren, bevor sie einer Mammografie zustimmen oder sie ablehnen. Die Brustkrebs-Früherkennung kann Leben retten, aber auch einen Krebsverdacht liefern, der sich später als falsch herausstellt", erklärt Dr. Utta Petzold, Medizinerin bei der Barmer GEK.
Die Entscheidungshilfe besteht aus einem Informationsteil, der darstellt, was das Screening leisten kann und wo die Vor- und Nachteile liegen. Im zweiten Teil können die vermittelten Fakten persönlich bewertet werden, um so eine informierte Entscheidung für oder gegen eine Teilnahme zu treffen. "Die Ergebnisse des Forschungsprojektes zeigen, dass das Wissen über die Brustkrebs-Früherkennung durch die Entscheidungshilfe deutlich ansteigt. Allerdings verringert sich die Bereitschaft, nach Nutzung der Entscheidungshilfe an der Brustkrebs-Früherkennung teilzunehmen", sagt Prof. Petra Kolip von der Universität Bielefeld.
Das Screening-Programm, im Jahr 2002 vom Deutschen Bundestag beschlossen, lädt alle Frauen zwischen 50 und 69 jedes zweite Jahr zur Untersuchung ein. Im Jahr 2014 hat jede zweite der bei der Barmer GEK versicherten Frauen nach Vollendung des 50. Lebensjahres daran teilgenommen. Studien zufolge werden ein bis zwei von 1.000 Frauen, die über zehn Jahre am Screening teilnehmen, vor dem Tod durch Brustkrebs gerettet. Jedoch erhalten von den 1.000 Frauen auch fünf bis sieben eine Überdiagnose und unnötige Behandlungen.