Berlin, 17. August 2017 - Wer im Herbst und Winter eine Fernreise plant, sollte jetzt schon an den richtigen Impfschutz denken. „In einigen Ländern ist der Nachweis über bestimmte Impfungen sogar Voraussetzung für eine Einreise. Neben Impfungen gegen exotische Krankheiten ist auch das Auffrischen der Standardimpfungen wichtig“, sagt Heidi Günther, Apothekerin bei der Barmer. Einige Wochen vor Reiseantritt sollten Fernreisende ihren Impfstatus durch den Arzt oder Apotheker überprüfen lassen.
Unterschiedliche Impfungen je nach Reiseziel
Zu den Impfungen für viele Fernreisende zählt etwa Hepatitis A, die in den Tropen weit verbreitet ist. Übertragungswege können verunreinigtes Wasser, Rohkost oder Meeresfrüchte sein. Reisenden ins tropische Afrika und nach Zentral- oder Südamerika wird die Gelbfieber-Impfung empfohlen. Überträger der Viruserkrankung ist die Mücke Aedes aegypti. Die Symptome ähneln zunächst denen einer Grippe, in schweren Verläufen kann es zu inneren Blutungen kommen. Bei Reisen in Länder mit schlechten Hygienestandards ist eine Impfung gegen Typhus ratsam. „In Teilen von Südamerika, Nordafrika oder Indien können sich Reisende leicht über kontaminiertes Wasser oder Nahrungsmittel mit Typhus anstecken. Folgen einer Infektion sind dann Bauchschmerzen, Übelkeit, Fieber und in schweren Fällen eine Hirnhautentzündung oder eine Perforation des Darms“, sagt Günther.
Tollwut-Impfung vor allem bei Asien-Reisen sinnvoll
Reisenden nach China, Indien, Thailand, Vietnam, Bali, Nepal, Bangladesch oder Pakistan wird eine Tollwut-Impfung nahegelegt. „Kommt es zu einer Übertragung des Tollwutvirus durch ein infiziertes Tier, ist die Krankheit für Ungeimpfte zu 100 Prozent tödlich, wenn nicht sofortige Therapiemaßnahmen ergriffen werden“, meint Günther. Für Afrika-Urlauber im „Meningitis-Gürtel“, der sich vom Senegal bis nach Äthiopien erstreckt, kommt eine Impfung gegen Meningokokken infrage. In Ost- und Südostasien ist die Japanische Enzephalitis verbreitet, die von Mücken übertragen wird. „Vor allem Menschen, die in abgelegene ländliche Gebiete Ost- und Südostasiens reisen, sollten sich gegen die Japanische Enzephalitis impfen lassen“, so Günther.